Die Nationalmannschaft & der Verband

Igor schrieb:

Cawallo schrieb:

Nicht nur Grindel.

Bierhoff und vor allem Löw haben meiner Meinung nach die Chance auf Bewährung verdient. Der katastrophale Grindel hat gar nichts verdient und sollte sofort abgelöst werden bevor er noch mehr Mist baut.

ja, löw und bierhoff haben diesmal mit allem (kader, taktik, aufstellung, planung, organisation) ziemlich ins klo gegriffen.

das ergebnis ist natürlich auch ihrem versagen anzulasten.

allerdings vergesse ich nicht die erfolgreiche arbeit der jahre zuvor.

von daher bin ich auch dafür, ihnen eine chance zu geben.

ich traue ihnen zu, dass sie lernfähig sind - im gegensatz zu anderen personen (upps, jetzt bin ich doch schon wieder bei MÖ)

Woyke schrieb:

Mit seiner Anspielung auf Rassismus wird Ösil es schaffen das die EM an die Türkei geht. Auch das ist ein Grund das der DFB zur Zeit still hält und keiner zurück tritt. Das Chaos wäre dann perfekt und der Übermensch vom Bosporus hat gewonnen.

Manche Leute sollten auch bei großer Hitze ihren Aluhut nicht abnehmen.

Fortunanovesia schrieb:

Spätestens wenn ich als Pflegekraft oder Lehrer sehe, was ein Mesut Özil verdient, weil er ein bisschen Fussball kicken kann, weiß ich, wer in unserer Gesellschaft unfair behandelt wird.

Eine 1200 Euro Netto Pflegekraft mit 55+ Wochenstunden hat andere Sorgen als sich um Instagram und andere digitale Schwanzverlängerungen eines Özils oder anderen Ballkicker zu kümmern.

Er macht das meiner Meinung nach nur aus PR Gründen, den beleidigten gehetzten Fußballer zu geben. Das Özil für mich ein überschätzter und selbstverliebter Gockel ist, wird mir hoffentlich nicht als Alltagsrassismus ausgelegt. Dieselbe Meinung habe ich auch über Draxler. Abgehobene Jüngelchen, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und das große Glück haben, mit ihrem Hobby ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die sind für mich keine Vorbilder. Das sind alleinerziehende Mütter, die Frauen und Männer, die ehrenamtlich unterwegs sind, die Erzieher, Sozialarbeiter..

Die waren Helden unserer Gesellschaft. Und keine überbezahlte Kicker.

Und nein, ich bin null neidisch. Ich habe alles was ich brauche. Ich bin glücklich.

rotation2013 schrieb:

Parallelgesellschaften sind unter anderem entstanden, weil man in den 60ern / 70ern niemanden integrieren wollte. Es waren ja nur Gastarbeiter. Naja - man hat sie nicht unbedingt wirklich wie Gäste behandelt - abgesehen von der Erwartung dass ein Gast nicht bleibt.

* Fettsatz als Betonung zu sehen, denn natürlich ist das alles nicht monokausal. Wie ich schon gestern schrieb, wird man mit Schwarz-Weiß-Malerei oder dem Einsortieren der Beteiligten in die Gut- und Böse-Schublade niemals ein Stück weiterkommen. Soziologische Probleme sind immer kompliziert. Die mit den einfachen Lösungsversprechen sind keine Alternative für Deutschland.

Trotzdem haben es viele Menschen wie meine Eltern und die Eltern anderer Griechen und anderer Ausländer geschafft, sich zumindest so zu integrieren , dass die richtigen Weichen für die nächsten Generationen gestellt wurden und nun die Kinder und Enkel voll integriert sind und die nächsten Generationen dieser Leute wahrscheinlich schon gar nicht mehr zu unterscheiden sein werden von anderen Deutschen.

Meine Eltern waren Paradebeispiele und Vorzeige Ausländer was die Integration anbetrifft und haben es bereits bei ihren Kindern geschafft, diese voll zu integrieren. Andere Griechen, Italiener, Spanier etc. haben es anfangs nicht so gut hinbekommen, aber auch bei denen ist es spätestens mit der nächsten Generation gelungen.

Woran hat es also bei Özil gelegen? Liegt es am fehlenden Integrationsprogramm der 60 er und 70 er Jahre?

Wer hat Schuld an den Ghettos? Liegt es daran, dass die Ausländer keine guten Wohnungen bekommen oder vielleicht daran, dass einige auch gerne wenig Miete zahlen, weil sie Geld für das Haus in der Heimat sparen?

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Mein Vater hat gut verdient, aber auch gerne Geld ausgegeben, um seiner Familie hier ein schönes Leben zu ermöglichen und hat nicht davon geträumt, irgendwann zurück zu kehren.

Was mich gewaltig ärgert: kaum einer der Verantwortlichen bringt den Kernpunkt zur Sprache und öffnet damit Tür und Tor für die Nebenkriegsschaupätze, wie Integration.

Der eigentliche Punkt des Anstosses ist doch nicht das Bild mit Erdogan, unabhängig wie man zu dieser Person steht. Mit diesem bild haben die beeiden fussballer doch eines deutlich gemacht: "Mein Herz schlägt für die Türkei!". und um hier erst keine Diskussion zu eröffnen, beide haben, so wie ayhan oder Karaman, das gute Recht, dieses kundzutun.

Die Konsequenz ist allerdings, dass beide damit das recht verlieren, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Denn dort dürfen nach meiner Auffassung nur die spielen, die auch "stolz" auf das Land Deutschland sind. Schließlich vertritt ja auch eine Nationalmannschaft das entsprechende Land.

Und das hat nun wahrlich nichts mit Integration zu tun. Man möge mir doch bitte einmal ein Land zeigen, in dem ein Spieler in der Nationalmannschaft spielen darf, der sich zu einem anderen Land bekennt.

Okay. Die Franzosen habe ich glatt nicht auf dem Schirm gehabt.

Dennoch hat die WM doch gezeigt, dass die Mannschaft letztlich wegen der Einstellung rausgeflogen ist. Während bei anderen Teams, etwa den Kroaten deutlich spürbar, mit welchem Stolz sie gespielt haben.

Abgesehen davon sind "alte" Denkweisen nicht immer schlecht

Odebacher Jong schrieb:

Cogitoergosum schrieb:

Was mich gewaltig ärgert: kaum einer der Verantwortlichen bringt den Kernpunkt zur Sprache und öffnet damit Tür und Tor für die Nebenkriegsschaupätze, wie Integration.

Der eigentliche Punkt des Anstosses ist doch nicht das Bild mit Erdogan, unabhängig wie man zu dieser Person steht. Mit diesem bild haben die beeiden fussballer doch eines deutlich gemacht: "Mein Herz schlägt für die Türkei!". und um hier erst keine Diskussion zu eröffnen, beide haben, so wie ayhan oder Karaman, das gute Recht, dieses kundzutun.

Die Konsequenz ist allerdings, dass beide damit das recht verlieren, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Denn dort dürfen nach meiner Auffassung nur die spielen, die auch "stolz" auf das Land Deutschland sind. Schließlich vertritt ja auch eine Nationalmannschaft das entsprechende Land.

Und das hat nun wahrlich nichts mit Integration zu tun. Man möge mir doch bitte einmal ein Land zeigen, in dem ein Spieler in der Nationalmannschaft spielen darf, der sich zu einem anderen Land bekennt.

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Kompletter Unfug, in Frankreich verleugnet auch kein Spieler seine Wurzeln..

Einige scheinen hier in ihrer (sportlichen) Denkweise immer noch in den 70er Jahre gefangen zu sein...

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Es geht nicht darum, dass man seine Wurzeln verleugnet. Das funktioniert ja auch gar nicht, weil man es in den meisten Fällen schon rein äußerlich sieht.

Es geht vielmehr darum, dass man von einem Nationalspieler verlangen kann, dass sein Herz zunächst einmal für das Land schlägt, für das er spielt. Sollte es nicht so sein, ist was falsch gelaufen, wie jetzt im Fall Özil. Beim Thema Nationalmannschaft darf es keine Beliebigkeit geben.

Ansonsten bräuchte man auch keine Nationalmannschaften mehr.

Zum Thema Karim Benzema (schon aus dem Jahr 2014):

Franzose oder Araber

Es geht ja nicht ums "Verleugnen". Jeder kann und darf zu seiner Heimat, seinen Wurzeln stehen. Kein Problem. Das kommt auch häufig vor. Wir erinnern uns an Büskens mit dem Düsseldorf Schal, als er mit Fürth aufstieg.

Aber das Staatsoberhaupt eines anderen Landes (der zudem nach unseren Kriterien ein Despot ist) als "mein Präsident" zu titulieren und ihm beim Wahlkampf zu helfen, ist einfach nicht passend. Und was völlig anderes.

Vergleicht es doch mal:

Fortuna hat einen sehr guten Spieler der in Ostholland geboren wurde. Und der trifft sich kurz vorm Bundesligastart mit dem Bürgermeister von Ostholland, überreicht ein Trikot und signiert es mit "mein Bürgermeister"...

Der Bürgermeister postet es umgehend im Kommunalwahlkampf auf der Seite seiner Partei.

Klar, das kann man nicht 100% vergleichen. Der Bürgermeister von Ostholland ist schließlich kein Tyrann, er achtet die Grundrechte und die UN-Menschenrechte.

Aber man kann es sich ja trotzdem mal überlegen, wie wir Fortuna-Fans zu diesem Spieler stehen würden.

Und ob Funkel den Spieler im nächsten Spiel noch einsetzen würde?

95lebenslang schrieb:

Zum Thema Karim Benzema (schon aus dem Jahr 2014):

Franzose oder Araber

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"Algerien ist mein Land, Frankreich ist Sport", hat Benzema über seine Beziehung zu seinen beiden Nationen einmal gesagt. Das kam natürlich nicht gut an bei den Franzosen. Ebenso wenig seine Weigerung, die Hymne vor den Spielen zu singen.

Frankreich ist zwar ein Multi-Kulti-Land und aufgrund der Kolonialzeit mit vielen afrikanischen Einwanderern. Aber das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Nationalitäten gestaltet sich nicht immer einfach. Die sozialen Unterschiede und die daraus resultierenden Brennpunkt sind enorm.

Auf diesem Boden hat sich in der Grande Nation ein starker rechtspopulistischer Flügel entwickelt, der selbst Stimmung macht gegen Nationalspieler des eigenen Landes - und damit auch noch punkten kann.

"Treffe ich, bin ich Franzose. Treffe ich nicht, bin ich Araber", sagt Benzema dazu. Er hat sich mit seiner Situation arrangiert, er ist ein Sinnbild der Errungenschaften und Probleme der Republik. Er weiß, dass er vermutlich nie der große Liebling der Nation wird, außer er schießt Frankreich zum WM-Titel. Aber selbst dann wäre es vermutlich mehr Respekt und Anerkennung als wahre Liebe.

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Interessante Parallelen zum Fall Özil. Danke für die Info, das war mir vorher nicht bekannt.

1.Was mich stört. das alleine wegen eines Spielers, die ganze Integration in Frage gestellt wird. Wir haben doch mehr wesentlich Spieler mit einem Hintergrund, aber es dreht sich nur um Özil.

2. Der Unterschied zwischen Özil und Gündogan , ist einfach der, daß sich Gündogan gestellt hat und dann war für mich die Sache erledigt.

3. Özil holt für mich die Rassismuskeule zu undifferenziert raus. Ich bin der Meinung , das die Mehrheit der Menschen hier nicht so denken.

4. Und noch was, wer nimmt sich das Recht hier raus, Özil als hohle Fritte o.ä. zu zu titulieren oder zu beleidigen?

5. Respekt fordert Özil, aber schreibt er nicht in der Sprache der Leute , die es betrifft?Nämlich uns

6.Nur einer kleiner Aspekt noch, Özil hat die Geschichte vom 1000 jährigen Reich, wohl nicht ganz verstanden. Sonst würde er verstehen, warum viele Leute irritiert sind, sich mit Erdogan so innig auszutauschen. Denn was man nicht leugnen kann, Parallelen sind zu erkennen zwischen einem Hitler und Erdogan. Ich erspare mir es, Punkte aufzuzählen.

7. Özil hat keine Schuld an dem frühen Ausscheiden bei der WM, dies hat hat das komplette Team von A - Z incl. der Trainerstab.

8. Schönen Gruß an den Außenminister der Türkei, solche Sprüche mit dem Faschismus, können Sie sich getrost sparen. Sie zeigen mir nur , daß Sie genau den Leuten entsprechen , die im dritten Reich ihren Auftritt hatten. Schuld haben nur die anderen und die sind alle böse.

9.An die Politiker beiderLänder, macht euren Job, für den ihr bezahlt wird und gibt nicht solche undifferenzierte Interviews.

10. Zu unserem Verband: Aussitzen und vorschreiben , wie sich der gemeine Fan zu verhalten hat, funktioniert nicht immer.

Konstantin schrieb:

rotation2013 schrieb:

Parallelgesellschaften sind unter anderem entstanden, weil man in den 60ern / 70ern niemanden integrieren wollte. Es waren ja nur Gastarbeiter. Naja - man hat sie nicht unbedingt wirklich wie Gäste behandelt - abgesehen von der Erwartung dass ein Gast nicht bleibt.

* Fettsatz als Betonung zu sehen, denn natürlich ist das alles nicht monokausal. Wie ich schon gestern schrieb, wird man mit Schwarz-Weiß-Malerei oder dem Einsortieren der Beteiligten in die Gut- und Böse-Schublade niemals ein Stück weiterkommen. Soziologische Probleme sind immer kompliziert. Die mit den einfachen Lösungsversprechen sind keine Alternative für Deutschland.

Trotzdem haben es viele Menschen wie meine Eltern und die Eltern anderer Griechen und anderer Ausländer geschafft, sich zumindest so zu integrieren , dass die richtigen Weichen für die nächsten Generationen gestellt wurden und nun die Kinder und Enkel voll integriert sind und die nächsten Generationen dieser Leute wahrscheinlich schon gar nicht mehr zu unterscheiden sein werden von anderen Deutschen.

Die Welt malt sich eben nicht in schwarz und weiß. Integration kann klappen und trotzdem gibt es Gründe warum sie zu oft nicht klappt. Es gibt bekloppte rassistische Deutsche. Es gibt bekloppte rassistische Zugereiste in Deutschland. Es gibt Migranten, die sich nicht integrieren wollen. Nicht alle Raucher sterben an Krebs. Nicht alle DFB-Funktionäre hassen Fußball.

Nicht jeder, der Özil scharf kritisiert, ist ein Rassist....

fume schrieb:

Özil wird zu einem Fremden gemacht, weil er sich auch zu seinen türkischen Wurzeln bekennt.

Sehe ich nicht so. Ganz davon ab , kenne ich einige hier lebende Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund - einige auch in derx-ten Generation - die sich in dieser "coolen Rolle" als "Outsider" sehr wohl fühlen, diese sogar durch ihre eigene Haltung erst herbeiführen bzw. befeuern. Andere wiederum, und ich spreche hierbei nicht ausschließlich von Leuten mit türkischen Wurzeln, bekennen sich auch zu ihrer Herkunft, wissen aber auch was sie an diesem Land das sie sich ja nunmal freiwillig ausgesucht haben schätzen.

Es ist immer das gleiche. Wie ich in den Wald reinrufe.....aber Özil als Opfer? Sorry, aber das ist mir zu einfach.

#rotation2013

Ich stimme Dir grundsätzlich zu bezüglich Deiner Aussage hinsichtlich schwarz und/oder weiss, jedoch mit einer Ausnahme, auf der ich weiterhin beharre und die auch nicht verhandelbar ist, ALLE Kölner sind scheisse...

100563 schrieb:

#rotation2013

Ich stimme Dir grundsätzlich zu bezüglich Deiner Aussage hinsichtlich schwarz und/oder weiss, jedoch mit einer Ausnahme, auf der ich weiterhin beharre und die auch nicht verhandelbar ist, ALLE Kölner sind scheisse...

Na ja außer ich

Odebacher Jong schrieb:

1933 schrieb:

Es geht nicht darum, dass man seine Wurzeln verleugnet. Das funktioniert ja auch gar nicht, weil man es in den meisten Fällen schon rein äußerlich sieht.

Es geht vielmehr darum, dass man von einem Nationalspieler verlangen kann, dass sein Herz zunächst einmal für das Land schlägt, für das er spielt. Sollte es nicht so sein, ist was falsch gelaufen, wie jetzt im Fall Özil. Beim Thema Nationalmannschaft darf es keine Beliebigkeit geben.

Ansonsten bräuchte man auch keine Nationalmannschaften mehr.

Das Thema ist schon längst durch, Paulo Rink und Sean Dundee wurden doch auch damals eingedeutscht, weil man keine Stürmer hatte.

Oder Diego Costa und Mario Fernandes, beides Brasilianer aber geben trotzdem alles für Spanien und Russland.

Wie war das mit der qatarischen Handballnationalmannschaft damals? Wird 2022 nicht anders laufen...

Michael Rösch tritt im Biathlon wegen Streitigkeiten mit dem Verband seit Jahren auch schon für Belgien an, ich denke wir sollten aufhören im bezahlten Profisport in Grenzen zu denken!

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ich habe da überhaupt kein Problem mit, ehrlich, sollten dann aber auch darüber nachdenken ob eine Nationalmannschaft überhupt noch zeitgemäß ist.