Fußball in Zeiten des Coronavirus

  • Der viel gescholtene KInd von H96 fordert ein Umdenken in der Branche. Alles müsse auf den Prüfstand: Gehälter, Ablösesummen, Beraterhonorare..

    Vgl. mein Post bei den Finanzen: Jetzt geloben die Besserung, geben sich geläutert - nur um nach der Krise ihre Gier wiederzuentdecken...

  • Sehr guter Artikel. Am besten gefällt mir:

    "Unfassbare Titelkrämpfe und Turniere sind in den letzten Jahren erfunden worden, um den Terminkalender vollends zum Platzen zu bringen."


    Diese Titelkrämpfe sind überdies aufgebläht worden - WM in Qatar, EM in 12 Ländern, am besten jeweils mit 230 Teilnehmern - und werden jetzt auf der bevorstehenden Streichliste als das entlarvt, was sie sind: Überflüssig.

  • Der viel gescholtene KInd von H96 fordert ein Umdenken in der Branche. Alles müsse auf den Prüfstand: Gehälter, Ablösesummen, Beraterhonorare..

    Der sieht in der Schei*situation DIE Gelegenheit, seine Kohle zu retten.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • wes Brot ich ess des Lied ich sing..... der Fussball ist nicht mehr vom zahlenden Fan im Stadion abhängig, sondern von der Überweisung der Fernsehrechteinhaber..... da muss man dann schon mal vor leeren Rängen spielen..... der Fan ist geduldig, er wird danach trotzdem wieder ins Stadion rennen, wenn er darf und erträgt die Geisterspiele

  • Aus meiner Sicht wird die Saison auf gar keinen Fall zu Ende gespielt, das wird auch der DFL und den Vereinen klar sein, sie geben es nur noch nicht öffentlich zu, werden aber spätestens in 4 Wochen Farbe bekennen müssen...

    Für mich persönlich gibt es nur die realistische Alternative, dass die Saison annnuliert wird, also ergebnistechnisch nie stattgefunden hat...


    Andere Varianten sind aus meiner Sicht nicht umsetzbar, da sich immer irgendwer ungerecht behandelt fühlen wird...


    Ganz sachlich, die ganze Welt befindet sich in einer Ausnahmesituation, es wird wohl auch noch schlimmer, bevor es wieder besser wird...


    Ich wünsche mir fast schon eine Klageflut der Vereine in den nächsten Monaten und seitenlange Diskussionen hier im Forum, denn das wäre ja vielleicht gleichbedeutend, dass das Theme Coronavirus nicht mehr auf der Tagesordnung stünde, weil erledigt...

    Signaturen werden oftmals überbewertet...

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  • Löblich ist, dass er das schnelle Geld ausgeschlagen und nicht auf Trumps Angebot eingegangen ist (ob das überhaupt möglich gewesen wäre, weiß ich nicht, denn die Forschung von Curevac wird ja auch von der BRD gefördert.)

    Wenn die Firma tatsächlich kurz davor sein sollte, einen Impfstoff zu entwickeln, dann kann man beobachten, wie der Kurs der Anteile durch die Decke geht und Hopp dann sein Invest wie vorgesehen verdreifachen wird. Der ist ein knallharter Investor, nicht mehr und nicht weniger.





    Zu Watzke aus Zeit Online:

    Als es später darum ging, inwiefern die größeren Vereine den kleineren in einer solchen Notsituation unter die Arme greifen könnten, sich solidarisch zeigen, sagte Watzke: "Wir sind Konkurrenten und ein Wirtschaftsunternehmen. Am Ende des Tages können nicht die Clubs, die die letzten Jahre gut gearbeitet haben, diejenigen belohnen, die es nicht getan haben."

    Er hat dann anscheinend schon vergessen, daß es mal eine Zeit gegeben hat, in der der BVB kein Geld mehr von den Banken bekommen hat und auf Hilfe vom FCB angewiesen war.

  • Wie krank das mit den ganzen Summen im Fussball ist kann man auch wunderbar an der Personalie Erling Haaland sehen. Letzten Sommer wurde er noch mit einem Marktwert von 5 Mio Euro bei transfermarkt.de geführt. Inzwischen steht er jetzt ein gutes halbes Jahr später bei 80 Mio Euro.


    Ist das wirklich so gesund? Ist das wirklich so vernünftig? Auch wenn es natürlich fiktive Werte sind, so bilden sie dennoch eine gewisse Tendenz ab.


    Wenn man solche Zahlen liest, bis zu 8-stellige Gehälter für Spieler, 8- bis in der Spitze 9-stellige Ablösesummen, und nun das Gejammer der Vereine vernimmt, da braucht man sich nicht wundern, wenn das jetzige Wehklagen ein Großteil der Gesellschaft nicht wirklich ernst nimmt und eher spöttisch zur Kenntnis nimmt.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • ...

    Wenn man solche Zahlen liest, bis zu 8-stellige Gehälter für Spieler, 8- bis in der Spitze 9-stellige Ablösesummen, und nun das Gejammer der Vereine vernimmt, da braucht man sich nicht wundern, wenn das jetzige Wehklagen ein Großteil der Gesellschaft nicht wirklich ernst nimmt und eher spöttisch zur Kenntnis nimmt.

    ... und sich im Zweifel vom Fußball ganz abwendet... aber soweit denken die Herren Watzke, Rummenigge & Co. ja gar nicht. Sie meinen ihr Premiumprodukt sei das Non-Plus-Ultra, welches es unter allen Umständen zu schützen gilt... ... Wenn die so weiter machen, kommt noch das böse Erwachen. Aber ich glaube eher, der öffentliche Druck durch Wissenschaft in Verbindung mit der Politik wird ihnen schon Grenzen setzen.


    Wie es mit dem Fußball weitergeht, wenn die ganze Sache ausgestanden ist, hängt sicherlich auch davon ab, wieviele Vereine das Ganze überlebt haben.

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  • Ich schüttel auch nach wie vor den Kopf über die Aussagen von Rummenigge und Watzke.

    Die beiden werden mit ihren Vereinen ebenfalls wirtschaftliche Einbußen generieren, falls die Saison abgeblasen wird.


    In Relation zu anderen Vereinen fallen die aber wohl weich, was bei vielen anderen Vereinen wohl nicht der Fall wäre.

    Was wäre in den Foren der Teams los gewesen, wenn Kalle und Watzke gesagt hätten: Joa, wir machen Verluste, fallen weich. Ob andere Vereine daran zugrunde gehen, ist mir ziemlich wumpe. Ist ja nicht mein Verein. Die Reaktion wäre sicherlich nicht besser gewesen. Und das Watzke und Rummenigge federführend wohl für alle Erst- und Zweitligisten sprechen, sollte klar sein. Das mediale Echo ist viel größer, als wenn das der Vorsitzende des SV Sandhausen oder Wehen Wiesbaden gesagt hätte.


    Und im Endeffekt denke ich, das Watzke und Rummenigge das aussprechen, was alle Bosse denken. Nur die beiden finden halt am meisten Gehör.

    Letztes verpasstes Heimspiel:

    Mi 29.10.2008 - Fortuna vs. Kickers Offenbach 1:0

  • Die müssen aufpassen, dass denen der ganze Profifußball-Laden nicht um die Ohren fliegt. Angenommen die Krise hält bis in de Sommer, und einige Vereine melden Insolvenz an bzw. melden sich vom Spielbetrieb ab, dann stehen die Bayern + BVB's dieser Welt aber ganz schön blöd da, mangels Gegner... Dann können sie ja ihre Superliga endlich durchziehen. Ist nur doof, dass das dann auch keinen mehr interessiert.

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  • Zu Watzke aus Zeit Online:

    Als es später darum ging, inwiefern die größeren Vereine den kleineren in einer solchen Notsituation unter die Arme greifen könnten, sich solidarisch zeigen, sagte Watzke: "Wir sind Konkurrenten und ein Wirtschaftsunternehmen. Am Ende des Tages können nicht die Clubs, die die letzten Jahre gut gearbeitet haben, diejenigen belohnen, die es nicht getan haben."

    Er hat dann anscheinend schon vergessen, daß es mal eine Zeit gegeben hat, in der der BVB kein Geld mehr von den Banken bekommen hat und auf Hilfe vom FCB angewiesen war.


    Er war vor allem auf die Hilfe seiner Gläubiger angewiesen und wurde ausgerechnet am Flughafen Düsseldorf (!) in letzter Minute gerettet.


    Borussia Dortmund: eine wenig sportliche Affäre im Überblick

  • Nach dem ich erst einmal eine Nacht darüber geschlafen habe, man soll ja keine voreilgen Schlüsse ziehen, steht für mich eines fest. Nachdem sich die FIFA und die UEFA schon vor längerer Zeit von dem gewöhnlichen Fussballfan verabschiedet hat, hat die DFL gestern diesen Schritt ebenfalls endgültig vollzogen.


    Die gestrige Message lautet: Die Interessen der Fans, die Woche für Woche nicht selten ihr letztes Geld zusammenzukratzen, um den eigenen Verein im Stadion anzufeuern, gehen uns glatt am Arsch vorbei.


    Wenn ich bedenke, welche Folgen Corona für die Basketball-, Handbll- oder Eishockeyvereine hat, dann empfinde ich die Äusserung von Herrn S. "ohne Geisterspiele ist die Existenz der (meisten) Bundesligavereine bedroht" als Schlag ins Gesicht aller Sportbegeisterten. Die Sportart, die das meiste Geld scheffelt, schreit am Lautesten.


    Wer sich die Entwicklung in China ansieht, der kann jetzt schon erkennen, dass die Krankheitskrise Ende April, Anfang Mi den Höhepunkt erreicht haben dürfte. Es sollte also kein übertriebener Optimismus sein, dass ab Mai wieder der Ball in den Stadien rollen wird. Und vor dem Hintergrund hat man jetzt erklärt, lieber so schnell wie möglich mit Geisterspielen zu beginnen (und auf die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern zu verzichten) als zwei drei Wochen später dann aber mit Zuschauer(einnahmen) zu beginnen.


    Und auch die Äußerungen von Herrn S., die meisten Fussballer seien doch keine Millionarios, ist für mich eine Unverschämtheit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwa in Sandhausen ein Spieler pro Saison 40.000 €, also pro Monat 3.000 € brutto verdient. In jedem Verein dürfte somit jeder Profispieler mehr verdienen als ein durchschnittlicher Anggestellte des Vereines. Während man etwa in der NBA reihenweise iest, dass Spieler auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten, damit davon das Hallenpersonal bezahlt werden kann, gilt bei der Bundesliga: Fehlanzeige.


    Null Solidarität unter den Vereinen, geschweige denn in den Vereinen.


    Und dabei wäre es so einfach gewesen: die Bundesligavereine beschließen, dass die letzte Zahlung der TV-Gelder nicht nach dem bekannten Schlüssel verteilt wird, sondern gleichmäßig unter den Vereinen; darüber hinaus erklärt sich jeder Bundesligaprofi bereit, für diesen Zeitraum auf 10 % seines Gehaltes zu Gunsten der Vereinsangestellten zu verzichten, damit in der Folge die Saison auch mit den Fans wieder aufgenommen werden kann.


    Doch nein, nichts davon. Wir warten einfach, bis wir wieder spielen dürfen, Und so schnell wie möglich fangen wir wieder an. Was mit den Fans ist, scheiss drauf.


    Und offensichtlich stehen die Vereine geschlossen hinter diesen Aussagen. Keinen anderen Rückschluss lassen die Kommentare der Vereinsvertreter auf Kicker.de zu.


    Nach meiner Lebensphilosophie ist jeder für sein Handeln verantwortlich und muss die Konsequenzen tragen.


    Und für mich heisst die Konsequenz: wenn die DFL mic nicht haben will, dann bettele ich nicht groß, sondern wende mich ab.


    Erster Schritt: mein bisheriges Sky-Abo ist soeben gekündigt. Ich sehe nicht ein, dass die DFL auch weiter nur einen Cent von mir bekommt. Und das letzte Wochenende hat gezeigt, dass man die Zeit auch gut ohne Fussball im Fernsehen verbringen kann.


    Zweiter Schritt: ich gehe auch so lange nicht mehr zu den Spielen der Fortuna, wie ich hier die Grundeinstellung der Vereine gegenüber den Fns nicht wieder ändert. Denn ich habe bislang von den Verantwortlichen des Vereines nichts gegenteiliges gelesen, so dss ich davon ausgehe, dass auch diese hinter der Marschrichtung der DFL stehen.


    Ja mir ist durchaus bewusst, dass ich alleine nichts ändern werde. Aber ich bin der Meinung, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin, muss ich etwas ändern; uns sei es, dass ich nach 55 Jahren nicht mehr ins Stadion gehe.


    Und wer weiss, vielleicht bin ich ja nicht der Einzige. Denn eines hat der gestrige Tag deutlich gemacht: die Vereine reagieren erst, wenn es um das Geld geht. Wenden sich die Fans von den Vereinen und den Übertragungen ab, werden die TV-Sender sich zweimal überlegen, so viel Geld für die Übertragungsrechte auszugeben. Und dann dürfte auch den Verantwortlichen klar werden, wie sehr sie letztlich auf den Fan angewiesen sind.

  • Eigentlich fehlten mir gestern die Aussagen der Humanität, Systemrelevanz und dass der Fußball in diesen schlimmen Zeiten unverzichtbar wäre...

    Den möglichen Wiederstarttermin in die gesellschaftliche Zwangspause zu setzen zeigt von welchem Geistes Kind....

    so einen großen facepalmsmiley kann ich hier garnicht abbilden.
    Fußball? Nur noch auf Asche!

  • Hier rollt kein Ball mehr bis Juni.

    Guckt man sich an, wie lange es gedauert hat, bis in China die Fallzahlen deutlich gesunken sind, vergingen über 2 Monate. Und die waren im total lock down. Totales Ausgehverbot.

    Was für Traumtänzer sitzen da bei der DFL? Ist die größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg und die denken weiterhin an ihren Mammon. Ich habe mich in meiner Umgebung umgehört, viele Hardcorefans Bayern und 60, die interessiert Fußball null im Moment. Die machen sich Sorgen um ihre Eltern / Großeltern. Die sorgen sich um ihre Familie und wie sie sie ernähren können.

    Wenn wir die Pandemie überstanden haben und das werden wir, wird sich hoffentlich etwas ändern. Sowohl an unserem Konsumverhalten, Reiseverhalten und an der Ansicht, was wirklich wichtig ist - Gesundheit, Familie, Menschlichkeit.

    Ich kann auf diesen Fußballzirkus verzichten, es gibt soviel Schönheit im Leben - Natur, strahlende Kinderaugen, Familie und Zusammenhalt.

    Eins hat sich jedenfalls in meiner Ansicht geändert. Meine Prioritäten haben sich verschoben - und das ist nicht mehr dieser ekelhafte Kommerz.

  • Eigentlich volle Zustimmung. Aber ein Leben ohne Fortuna-Spiele? Ich fürchte, dafür bin ich zu schwach. Sie würden mich schon wieder irgendwie ins Stadion kriegen...

  • wes Brot ich ess des Lied ich sing..... der Fussball ist nicht mehr vom zahlenden Fan im Stadion abhängig, sondern von der Überweisung der Fernsehrechteinhaber..... da muss man dann schon mal vor leeren Rängen spielen..... der Fan ist geduldig, er wird danach trotzdem wieder ins Stadion rennen, wenn er darf und erträgt die Geisterspiele

    Das ist wohl ein ziemlicher Quatsch. Es ist aber natürlich sehr einfach, unter völliger Unkenntnis elementarer Faktoren wie z.B. der existenziellen Bedeutung der TV-Gelder im Internet irgendwelche Sprüche zu kloppen.

    Es scheint mir jedenfalls glaubhaft, dass das Wegbrechen der Fernsehgelder diverse Vereine an den Rand der Insolvenz treiben dürfte. In diesem Zusammenhang den Vereinen Vorwürfe zu machen oder sich hier als Moralapostel aufzutun, dürfte jedenfalls kaum zielführend sein.

  • Der größte Kostenfaktor sind die Personalkosten. Vereinsangestellte arbeiten ja weiter (bei F95 z.B. im Homeoffice). Die Spieler allerdings setzen ja zur Zeit aus, bringen also nicht die Arbeitsleistung, für die sie bezahlt werden. In der freien Wirtschaft wird man dann entlassen oder es gibt Kurzarbeitergeld (passiert ja auch gerade in vielen Betrieben).

    Also - keine Leistung - kein Gehalt (bzw. Reduzierung auf das Lebensnotwendige) scheint mir der einzig gangbare Weg um die Vereine zu retten. Natürlich klingt das hart... aber Einschnitte gibt es in dieser Ausnahmesituation nun einmal für die gesamte Bevölkerung...

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.