Ich bin da zwiegespalten.
Schon im ersten Satz deutlich gemacht, dass ein substantieller Beitrag folgt.
Sowas hebt sich mal positiv vom Gepoltere der schwarz-weiß denkenden schlichten Gemüter ab.
Ich bin da zwiegespalten.
Schon im ersten Satz deutlich gemacht, dass ein substantieller Beitrag folgt.
Sowas hebt sich mal positiv vom Gepoltere der schwarz-weiß denkenden schlichten Gemüter ab.
Alles anzeigenIch bin da zwiegespalten. Auch wenn man sich mit vielen Trainern, aber auch Lehrern unterhält. Die meisten sagen, dass die Kinder eh mitzählen und sich die ganze Woche darauf freuen am Wochenende zu gewinnen oder eben eine Niederlage vergessen zu machen.
Ich sehe aber auch, dass gerade kleine Kinder mehr spielen sollten. Aus meiner Sicht ist aber die komplette Einstellung von Wettbewerb ein großer Fehler. Mein Vorschlag wäre eine Mischung gewesen. Einerseits spielt man die ersten 30 Minuten zum aufwärmen das Funino, wo jeder gleichmäßig eingesetzt werden muss. Danach macht man eine Pause und spielt dann ein "normales" Spiel. Auf und Abstiege gibt es meiner Info nach eh nicht bei Bambini bis E Jugend.
Bei den NLZs bzw. den U Bundesligen finde ich den Schritt richtig, den Auf/ Abstieg abzuschaffen. Es gibt ja weiterhin Meister, die sich in Deutschland meist eh auf 5-6 Teams beschränken. Der Rest der NLZ Teams kann seine Spieler dann weniger risikoreich fördern. Insbesondere für junge Trainer wichtig, dass man mit einem kleinen NLZ (bspw. auch Fortuna) nicht absteigt, sondern gezielt Spieler auf Topniveau fördern kann.
Gerade in der Jugend wird doch ausschließlich nur noch auf Körperlichkeit gesetzt. Wenn dann jemand mit 16 schon 1.90m ist, spielt der die Jugend durch, auch wenn er für das spätere Profigeschäft nicht genug fußballerische Qualität hat. Dafür bleibt der 16 Jährige 1.60m große Spieler außen vor, obwohl er wohlmöglich noch wächst und körperlich reift.
Die Jungs in den NLZs brauchen eh keinen Extra Anreiz. Die Topspieler sind bei den Teams die um die Meisterschaft spielen, die dahinter sind in der höchsten Liga und messen sich täglich mit den besten Jugendspielern Deutschlands.
Den Wettbewerb auf Bambini - D Jugend komplett abzuschaffen halte ich aber für einen großen Fehler.
1. Kann man nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Manchmal ist es auch besser wenn man merkt, dass der ausgewählte Sport evtl. gar nicht der Sport für mich ist und mein Talent ganz woanders liegt. Jeder kennt doch die Leute, die Partout nicht einsehen wollen, dass Sie eigentlich den Wettbewerb stören und von sich selbst behaupten die Besten zu sein.
2. Gerade Niederlagen sind doch wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehe ich damit um wenn ich mal nicht gewinne/der Beste bin? Was mache ich wenn es Gegenwehr gibt? Wie gehe ich mit Konflikten in der Gemeinschaft um, wenn es nicht läuft?
Aus persönlicher Sicht sind mir vor allem die Siege in Erinnerung, wo man mit einer schwächeren Mannschaft den großen besiegt hat. Oder eine lange Niederlagenserie hatte, dann aber sich einen Sieg erkämpft hat. Die Spiele wo man 8x in Folge gewinnt sind zwar schön, lassen einen aber auch satt werden. Niederlagen gehören zum Leben dazu.
Übrigens, bei den alten Herren gibt es auch nur "Freundschaftsspiele". Bei meinem ersten Auftritt bei den alten Herren dachte ich aber hier wird um die Champions League gespielt. Ähnlich ist es doch bei Kindern, wo kein Ergebnis eingetragen wird. Die sind doch nicht blöd, jeder kennt die Regeln und jeder will den Gegner besiegen.
Ein großes Problem sehe ich, wenn selbst im Sportunterricht oder Bundesjugendspielen jeglicher Wettbewerb ausgesetzt wird. Wenn man nicht mehr weiß wo man besser/ schlechter ist als andere, dann erkennt man seine Talente nicht.
Abstieg bei den U Mannschaften der Bundesligisten abschaffen...
Geschlossene Gesellschaft für die "großen" Clubs, die sportlich, ehrgeizigen und kleinen Vereine haben fortan keine Chance mehr in die höchste Klasse zu kommen.
Am vorletzten Spieltag folgende Konstellation:
Der Tabellenvorletzte spielt gegen den Drittletzten und hat 2 Punkte Rückstand. Bei Sieg überholt er den Kontrahenten und am letzten Spieltag gewinnen/verlieren/Unentschieden beide Vereine.
Da jubelt derjenige, der das entscheidende Spiel gewonnen hat und den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft hat.
Bei der Nichtabstiegsregel geht jeder Reiz verloren, die Einstellung wird da eine andere sein.
Finde ich persönlich alles, nur nicht gut. Sportlicher Wettbewerb ist doch der größte Reiz. Und der geht da verloren.
Ist mMn wohl dem Zeitgeist geschuldet… einem falschen Zeitgeist…
Für mich gab es von kleinauf nicht schöneres als Tabellen… Vergleiche… was geht noch… was geht nicht… was passiert bei S/N/U mit meinem Team/meinen Teams… egal ob aktiv oder passiv… feiernd und schwelgend im Siegesfall… bedröppelt und nicht verstehend in der Niederlage.
Für mich ganz wichtig für die Persönlichkeitsbildung eines jeden…
Wenn wir den Kids alle Steine vor ihren Füßen wegräumen, sie nur den Weg des geringsten Widerstands gehen lassen, müssen wir uns nicht wundern, dass sie nicht belastbar, leistungsfähig oder kritikfähig sind und reine Egomanen werden (nicht alle, aber viele).
Ist mMn wohl dem Zeitgeist geschuldet… einem falschen Zeitgeist…
So sieht es aus. Es ist mittlerweile in ziemlich allen Bereichen seitens vieler Entscheidungsträger mit Recht darauf zu achten, unsere Bevölkerung nicht zu überfordern. Vielmehr ist dafür zu sorgen, dass echte Grundbedürfnisse erfüllt werden: Sich wohlzufühlen, Spaß zu haben, eigene narzisstische Bedürfnisse erfüllt zu sehen, den persönlichen Egoismus auszuleben, seine Persönlichkeit und seine Wichtigkeit mehr als zu betonen usw. usf.; es ist aber bitte schön darauf zu achten, dass natürlich ein in jeder Hinsicht Achtsamkeit verdienendes Individuum dabei wohlbehütet, betüdelt, gebauchpinselt und immer nur positiv bestärkt werden darf. Unmenschliche Zwänge wie Wettkämpfe oder auch Wettbewerbe, noch dazu in sportlicher Hinsicht wie auch z.Bsp. bei den BJS, sind da im Hinblick auf die gesunde menschliche Entwicklung und im Sinne einer ausgeglichenen und stabilen Psyche selbstverständlich abzulehnen Derart auf das "wirkliche Leben" vorbereitete Generationen werden unsere Republik natürlich weit bringen nach dem Honi-Motto "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" - bloß wohin?
So, das mußte jetzt mal raus.
Diese Entwicklung ist ein weiterer Baustein in der Abwärtsspirale unserer Gesellschaft.
Ich habe das Gefühl das alles was unsere Gesellschaft stark, erfolgreich und widerstandsfähig gemacht hat und, ich würde sagen bis vor Corona, auch so großteils gewesen ist, nun aufgegeben wird.
Das sind nicht mehr meine Werte und ohne Leistungsprinzip mit allen seinen Vor- und Nachteilen wird Deutschland dunklen Zeiten wirtschaftlich und sozial entgegen gehen.
Alles anzeigenIch bin da zwiegespalten. Auch wenn man sich mit vielen Trainern, aber auch Lehrern unterhält. Die meisten sagen, dass die Kinder eh mitzählen und sich die ganze Woche darauf freuen am Wochenende zu gewinnen oder eben eine Niederlage vergessen zu machen.
Ich sehe aber auch, dass gerade kleine Kinder mehr spielen sollten. Aus meiner Sicht ist aber die komplette Einstellung von Wettbewerb ein großer Fehler. Mein Vorschlag wäre eine Mischung gewesen. Einerseits spielt man die ersten 30 Minuten zum aufwärmen das Funino, wo jeder gleichmäßig eingesetzt werden muss. Danach macht man eine Pause und spielt dann ein "normales" Spiel. Auf und Abstiege gibt es meiner Info nach eh nicht bei Bambini bis E Jugend.
Bei den NLZs bzw. den U Bundesligen finde ich den Schritt richtig, den Auf/ Abstieg abzuschaffen. Es gibt ja weiterhin Meister, die sich in Deutschland meist eh auf 5-6 Teams beschränken. Der Rest der NLZ Teams kann seine Spieler dann weniger risikoreich fördern. Insbesondere für junge Trainer wichtig, dass man mit einem kleinen NLZ (bspw. auch Fortuna) nicht absteigt, sondern gezielt Spieler auf Topniveau fördern kann.
Gerade in der Jugend wird doch ausschließlich nur noch auf Körperlichkeit gesetzt. Wenn dann jemand mit 16 schon 1.90m ist, spielt der die Jugend durch, auch wenn er für das spätere Profigeschäft nicht genug fußballerische Qualität hat. Dafür bleibt der 16 Jährige 1.60m große Spieler außen vor, obwohl er wohlmöglich noch wächst und körperlich reift.
Die Jungs in den NLZs brauchen eh keinen Extra Anreiz. Die Topspieler sind bei den Teams die um die Meisterschaft spielen, die dahinter sind in der höchsten Liga und messen sich täglich mit den besten Jugendspielern Deutschlands.
Den Wettbewerb auf Bambini - D Jugend komplett abzuschaffen halte ich aber für einen großen Fehler.
1. Kann man nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Manchmal ist es auch besser wenn man merkt, dass der ausgewählte Sport evtl. gar nicht der Sport für mich ist und mein Talent ganz woanders liegt. Jeder kennt doch die Leute, die Partout nicht einsehen wollen, dass Sie eigentlich den Wettbewerb stören und von sich selbst behaupten die Besten zu sein.
2. Gerade Niederlagen sind doch wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Wie gehe ich damit um wenn ich mal nicht gewinne/der Beste bin? Was mache ich wenn es Gegenwehr gibt? Wie gehe ich mit Konflikten in der Gemeinschaft um, wenn es nicht läuft?
Aus persönlicher Sicht sind mir vor allem die Siege in Erinnerung, wo man mit einer schwächeren Mannschaft den großen besiegt hat. Oder eine lange Niederlagenserie hatte, dann aber sich einen Sieg erkämpft hat. Die Spiele wo man 8x in Folge gewinnt sind zwar schön, lassen einen aber auch satt werden. Niederlagen gehören zum Leben dazu.
Übrigens, bei den alten Herren gibt es auch nur "Freundschaftsspiele". Bei meinem ersten Auftritt bei den alten Herren dachte ich aber hier wird um die Champions League gespielt. Ähnlich ist es doch bei Kindern, wo kein Ergebnis eingetragen wird. Die sind doch nicht blöd, jeder kennt die Regeln und jeder will den Gegner besiegen.
Ein großes Problem sehe ich, wenn selbst im Sportunterricht oder Bundesjugendspielen jeglicher Wettbewerb ausgesetzt wird. Wenn man nicht mehr weiß wo man besser/ schlechter ist als andere, dann erkennt man seine Talente nicht.
Ich habe mir jetzt mal ein bisschen zu den Reformen angeschaut (Watzke will ja gerade alles wieder zurück setzen). Wie ich mir schon vorher gedacht habe, werden gar keine Wettbewerbe abgeschafft, es gibt nur andere Wettbewerbe. Durch diese sollen die Kinder mit ihren Mannschaften häufiger gegen gleichstarke Teams spielen, was ja eigentlich auch viel mehr Spaß macht (wer gewinnt schon gerne ständig 9:0 oder höher, da ist doch ein umkämpftes 4:3 viel geiler).
Hier kann man zu den Reformen nachlesen:
Und auch bei den A- und B-Jugendlichen fällt das leistungsprinzip nicht weg:
Und zuletzt noch etwas zu den Äußerungen, Deutschland würde dadurch den Anschluß verlieren, ohne es nachprüfen zu können, habe ich jetzt mehrfach gelesen, dass es dieses Ligasystem in den unteren Jahrgängen im Ausland schon lange nicht mehr gibt.
Zitat
Watzkes Niveaulimbo
ZitatAngesprochen auf die Reform bei den Vier- bis Elfjährigen hat er beim DUP-Unternehmertag im Stile eines Stammtischpöblers geätzt: "Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft." Manche mögen darüber lachen, die vielen DFB-Kräfte, die seit Jahren mühevolle Überzeugungsarbeit leisten, sicher nicht.
Watzke nimmt sich, wie einige andere Prominente vor ihm, ein einziges Detail aus der umfassenden Reform heraus: den Wegfall von Tabellen und (notierten) Ergebnissen. "Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen." Der neue DFB-Sportdirektor Hannes Wolf solle nun in den nächsten ein, zwei Jahren Handlungsalternativen aufzuzeigen, "das haben wir gerade beschlossen". Unklar bleibt, wen Watzke mit "wir" meint, denn laut DFB liegt kein Gremienbeschluss dieser Art vor.*
Es ist eine vergiftete Begrüßung für Wolf. (...) Auch das Präsidium ist Teil des Bundestages, hat damals mitgestimmt. Umso verheerender ist das Bild, das Watzke jetzt mit seinem Pauschal-Urteil abgibt. (...)
Watzkes Niveaulimbo
ZitatAngesprochen auf die Reform bei den Vier- bis Elfjährigen hat er beim DUP-Unternehmertag im Stile eines Stammtischpöblers geätzt: "Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft." Manche mögen darüber lachen, die vielen DFB-Kräfte, die seit Jahren mühevolle Überzeugungsarbeit leisten, sicher nicht.
Watzke nimmt sich, wie einige andere Prominente vor ihm, ein einziges Detail aus der umfassenden Reform heraus: den Wegfall von Tabellen und (notierten) Ergebnissen. "Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen." Der neue DFB-Sportdirektor Hannes Wolf solle nun in den nächsten ein, zwei Jahren Handlungsalternativen aufzuzeigen, "das haben wir gerade beschlossen". Unklar bleibt, wen Watzke mit "wir" meint, denn laut DFB liegt kein Gremienbeschluss dieser Art vor.*
Es ist eine vergiftete Begrüßung für Wolf. (...) Auch das Präsidium ist Teil des Bundestages, hat damals mitgestimmt. Umso verheerender ist das Bild, das Watzke jetzt mit seinem Pauschal-Urteil abgibt. (...)
Und das finde ich auch ein wenig erschreckend. Wenn sich sogar die ganzen "Experten", die sich den ganzen Tag mit Fußball beschäftigen nicht die Mühe machen, sich die Reformen wenigstens mal anzusehen und dann mit Unwahrheiten argumentieren, dann wundert mich gar nichts mehr.
Watzkes Niveaulimbo
ZitatAngesprochen auf die Reform bei den Vier- bis Elfjährigen hat er beim DUP-Unternehmertag im Stile eines Stammtischpöblers geätzt: "Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft." Manche mögen darüber lachen, die vielen DFB-Kräfte, die seit Jahren mühevolle Überzeugungsarbeit leisten, sicher nicht.
Watzke nimmt sich, wie einige andere Prominente vor ihm, ein einziges Detail aus der umfassenden Reform heraus: den Wegfall von Tabellen und (notierten) Ergebnissen. "Wenn du als Sechs-, Acht- oder Neunjähriger nie das Gefühl hast, was es ist, zu verlieren, dann wirst du auch nie die große Kraft finden, um auch mal zu gewinnen." Der neue DFB-Sportdirektor Hannes Wolf solle nun in den nächsten ein, zwei Jahren Handlungsalternativen aufzuzeigen, "das haben wir gerade beschlossen". Unklar bleibt, wen Watzke mit "wir" meint, denn laut DFB liegt kein Gremienbeschluss dieser Art vor.*
Es ist eine vergiftete Begrüßung für Wolf. (...) Auch das Präsidium ist Teil des Bundestages, hat damals mitgestimmt. Umso verheerender ist das Bild, das Watzke jetzt mit seinem Pauschal-Urteil abgibt. (...)
Ich habe den (von mir natürlich nicht wirklich beweisbaren) Eindruck, dass Watzke mit dem Rücken zur Wand steht und versucht, mit dummem Rumgepöbele ein wenig Ablenkung zu schaffen.
Watzke und Co. haben also Angst, dass die Kinder nur noch Verlierer werden? Fakt ist doch, dass gerade in der Jugend immer auf die Großen gesetzt wird, die grätschen und treten können, weil man so Spiele gewinnt. Nicht wenige Kinder haben so den Spaß am Vereins-Fußball verloren (ich übrigens auch vor Jahrzehnten schon) und haben auf den Rheinwiesen gekickt (heute spielen sie Basketball oder zocken). Diese Kinder (und wir reden von 6-9jährigen!!!) durch neue Formate für den Vereins-Fußball zu gewinnen, ist doch sehr, sehr gut - der reine Ergebnisfußball kommt immer noch früh genug...
Watzke und Co. haben also Angst, dass die Kinder nur noch Verlierer werden? Fakt ist doch, dass gerade in der Jugend immer auf die Großen gesetzt wird, die grätschen und treten können, weil man so Spiele gewinnt. Nicht wenige Kinder haben so den Spaß am Vereins-Fußball verloren (ich übrigens auch vor Jahrzehnten schon) und haben auf den Rheinwiesen gekickt (heute spielen sie Basketball oder zocken). Diese Kinder (und wir reden von 6-9jährigen!!!) durch neue Formate für den Vereins-Fußball zu gewinnen, ist doch sehr, sehr gut - der reine Ergebnisfußball kommt immer noch früh genug...
Erst Recht wenn man auch Mädchen in gemischten Mannschaften halten möchte. Diese steigen im "alten" System oft früh aus und sind beim neuen voll mit dabei.
Mal das Thema die Kinder leiden unter den Niederlagen, stimmt überhaupt nicht. Wer leidet sind die Eltern, habe ich jahrelang selber bei mir gespürt. War manchmal schlimmer als wenn Fortuna verliert😂
Versteh gar nicht warum es immer um die Aussage geht, dass man nicht mehr verliert. Verloren oder gewonnen wird ja trotzdem noch und das wird auch die Kinder im Training bis zum nächsten Spiel ärgern. Lediglich die Situation, dass Eltern die Trainer oder Vorstände die Trainer zwingen lieber die großen körperlich stärkeren im Jahrgang einzusetzen, weil man im Tabellenmittelfeld ja unbedingt den einen Platz höher erreichen muss, als auf Förderung zu setzen, fällt weg. Natürlich ist ein Aufstieg genial. Aber in der D Jugend oder sonstwo für die Förderung zum Fußballprofi völlig irrelevant. Da liegt bei den ganzen Vereine wie Fortuna sowieso nicht der Fokus im Ligabetrieb. Die fahren stattdessen auf zig Turniere um sich mit den besten zu Messen und teilen ihren Kader auf die Turniere auf damit auch jeder der Kinder spielt und sich entwickelt. Ich kenne Jugendmannschaften mit 20 Kindern davon spielen die 13 ältesten und die restlichen 7 sitzen ein Jahr auf der Bank, bis sie die Ältesten sind, und das nur weil sie ein Jahr älter und damit stärker sind, werden aber nicht an das zweite Team abgegeben werden weil man ja Pep Guardiola ist der im Zweifel jede Position doppelt besetzt haben muss. Das ist ein komplettes verlorenes Ausbildungsjahr für Millionen Kinder bei denen man sich später wundert, warum die nix können.
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich das so einfach reinkopieren darf, da das Dietrich Schulze -Marmeling auf seiner Facebook-Seite genauso macht, hoffe ich, dass es erlaubt ist (ist aber viel zu lesen, lohnt sich aber, mMn):
Von Jochen Breideband Teamleiter Kommunikationsmanagement DFBTeamleiter Kommunikationsmanagement DFB Der deutsche Fußball ist am Boden. Zweifelsohne. Nationalmannschaft, Bundesliga, allgemeine Stimmung - seit ich denken kann, habe ich so eine schwere Krise im Fußball nicht erlebt bzw. gespürt. Da hat Matthias Sammer zuletzt viele treffende Worte gefunden. Noch mehr erschrecken mich aber die jüngsten Diskussionen im Kinderfußball. Diese Kritik, dieser Populismus, dieses Unwissen sind so was von daneben. Aus ganz vielen Gründen. Sechs Punkte dazu: 1. Die Fakten: Kritisieren ist okay. Man kann auch immer etwas für schlecht halten – aber es sollte bitte auf Grundlage von korrekten (!) Fakten beruhen. Und das tut es nicht. „Das Gewinnen und Verlieren wird abgeschafft.“ Blödsinn. Die Kids gewinnen und verlieren in den neuen Spielformen – und das mehrmals an einem Tag, weil sie viele Spiele haben und nicht mehr nur eins. Gewinner steigt ein Feld auf, Verlierer steigt ein Feld ab. Mit dem Unterschied, dass alle mit mehr Ballaktionen, mehr Dribblings, mehr Zweikämpfen, mehr Toren, mehr Intensität gewinnen und verlieren. Wer mehrere Spielnachmittage besucht, wird feststellen, dass die Kids sich dabei freuen, ärgern, jubeln, heulen, genau wissen, wann sie gut sind und wann die anderen besser. Wenn es das Seelenheil der Erwachsenen beruhigt, seid doch so frei und überreicht dem besten Team des Nachmittags eine Belohnung für den Tagessieg. Übrigens sind die vielen 1-gegen-1-Situationen wahrscheinlich gar nicht so schlecht, um z.B. wieder Verteidiger hervorzubringen, die später in der Nationalmannschaft die meisten defensiven Zweikämpfe gewinnen. 2. Die Dimension: Die Reform im Kinderfußball wird als Sinnbild für unsere verweichlichte Gesellschaft hochgehypt. Da sinniert ein Herr Watzke, da tobt der Volkswirt abends bei Lanz und im Bekanntenkreis kannst Du dich kaum noch retten vor Ereiferung, was wir da für einen Mist mit den Kindern anstellen beim DFB. Ganz ehrlich: Der DFB hat in den vielen Jahren sehr viel schlecht gemacht, aber das nicht. Die Reform ist hervorragend konzeptioniert, evaluiert, hat viel Substanz und ist ausführlich getestet. Die Fünf- bis Achtjährigen müssen jetzt ran und den deutschen Fußball retten, ach was, die Herausforderungen unserer Gesellschaft lösen? Wow. Merken wir eigentlich die Einschläge noch? Gescheiter wäre, uns als einzelne Eltern, als Trainer, oft als Vorgesetzte im Beruf auf unseren erzieherischen Auftrag zu konzentrieren. Da haben wir nämlich ganz schön viel Bockmist gebaut, wenn unsere Jugend angeblich so verweichlicht ist. Hat übrigens aber auch damit zu tun, dass wir nicht konsequent Leistung belohnen und Anreize schaffen. Stattdessen schreit der Papa nach Ligen und Tabellen für seinen Achtjährigen und wirft dem Kind gleichzeitig das neueste iPhone hinterher oder steht beim Lehrer empört auf der Matte, der sich erdreistet hat, seinem Nachwuchs eine 5 zu geben, weil der Bub einfach schlecht in Mathe ist. Die Reform ist über Jahre bundesweit pilotiert und begleitet worden. Wir hatten bereits vor Corona Informationsforen und Online-Angebote, an der z.T. 1.000 Amateurvereine teilgenommen haben. Offiziell beschlossen wurde die Reform vor 18 Monaten! Ohne Gegenstimmen – sowohl auf dem DFB-Bundesjugendtag als auch auf dem DFB-Bundestag von mehreren hundert Delegierten aus ganz Deutschland. Komplett unterstützt von der DFL. Da kann ich nur feststellen: Guten Morgen, ihr Experten. Schuld sind an einem solchen Dilemma mittlerweile in der Regel diejenigen, die nicht genug abgeholt und informiert haben. Fakt ist aber auch: Wir sind mittlerweile unfassbar faul, uns mal selbst zu einem Thema zu informieren, das uns offenkundig umtreibt. Dabei reicht es „Kinderfußball“ auf Google einzugeben – und Du landest im Kinderfußball-Bereich des DFB, wo auf http://www.dfb.de/kids alle Infos zur Reform seit langer, langer Zeit öffentlich hinterlegt sind. 3. Die Kritiker: Bewusst nicht gegendert. Nicht aus sprachlichen oder politischen Gründen. Sondern weil die Kritiker nahezu alle männlich und in der Regel Ü40 sind. So wie ich. Was hat mir das früher alles einen Spaß gemacht noch im 11 gegen 11 in der E-Jugend. Äh, oder auch nicht. Fußballerisch sozialisiert worden sind meine und ältere Generationen auf dem Bolzplatz. Kleine Tore, kleine Spielfelder, kleine Teams, viel Action. Verlierer geht vom Feld, Gewinner bleibt drauf. Jeder wusste am Ende des Tages, ob er super war oder nur auf die Mütze bekommen hatte. Hat mich und viele andere deutlich mehr geprägt im Grundschulalter als die mickrigen 20 Ligaspiele im Jahr. Blöd für die heutigen Kids: Das Leben hat sich verändert, den Bolzplatz gibt es in der Form nicht mehr, also muss es in den Vereinen abgebildet werden. Was die meisten Kritiker eint: Sie sehen den Fußball rein aus Erwachsenensicht. Wir müssen ihn aber in den jungen Altersklassen aus Kinderaugen sehen. Weil die Kids ihn spielen und sich darin verlieben sollen, damit uns weniger Nachwuchs ab der D-/C-Jugend verloren geht. 4. Die Empörungskultur und das Wissen: In unserem Land muss sich was ändern. Im Fußball muss sich was ändern. In der Talentförderung muss sich was ändern. Bei den Forderungen schreit die Mehrheit schnell: Ja, genau. Danach aber wird mit Sicherheit jeder Reformvorschlag zerlegt. Ist in der Politik so, in der Bildung, im Sport. Weil die an der Spitze ja sowieso alle blöd sind. Die Beharrungskräfte der Wohlstandsgesellschaften (sind wir immer noch) sind wirklich bemerkenswert. Verändern bitte ja, aber nicht für mich. Empört wird sich aber leider oft mit wenig bis gar keinem Hintergrundwissen. Man darf auch mal von einem Thema keine Ahnung haben. Ist gar nicht schlimm. Aber seid dann doch bitte ruhig zu dem Thema. Waren die Promis aus dem Profifußball leider in den vergangenen Wochen nicht – obwohl sie sich mit Kinderfußball und der Reform offenkundig nie beschäftigt haben. Sonst wären sie vielleicht mal früher aufgewacht. 5. Der Blick auf andere Sportarten und nach Europa: Alle blicken wir neidisch nach Frankreich und England, wo die Talente nur so aus dem Boden sprießen. Auch kleinere Länder wie Belgien oder Niederlande schaffen es, trotz weniger Quantität an der Basis beständig Top-Talente hervorzubringen. Und jetzt kommt der Knüller: Die machen das im Nachwuchsfußball seit Jahren schon so, wie Deutschland es jetzt vorhat. Kein Scheiß! Und oh Schreck: Die Engländer kennen bis U18 keinen Abstieg im Top-Bereich. Hat Jude Bellingham nicht daran gehindert, neben Erling Haaland der aktuell wohl ehrgeizigste und siegeshungrigste Jungstar der Welt zu werden. Hier ein Überblick, falls der Klick (wie meine ausführliche Ausführung) nicht zu schwer fällt: https://www.dfb.de/news/detail…ussball-in-europa-254660/ Wir müssen uns umstellen, wir werden uns umstellen. Mit Kindern, die weiter gewinnen und verlieren. Die hoffentlich Spaß haben UND leistungsstark sind. Die prominenten Kollegen aus dem Profibereich könnten sich in der Zeit darum kümmern, die Ausbildung in den Leistungszentren ihrer Klubs zu optimieren, dort den Bereich Persönlichkeitsentwicklung weiter vorantreiben und idealerweise viele Jungs und Mädels fördern, die später in deutschen Auswahlmannschaften performen. Und dann noch der Schwenk zu anderen Sportarten: Die Handballer, aktuell U21-Weltmeister, spielen bei den Bambinis eigentlich kaum Handball, sondern machen Spielfeste, weil der Fokus auf einer ganzheitlicheren sportlichen Ausbildung liegt. Später wird dann zunächst Handball auf Matten gespielt und in kleinen Spielformen auf kleine Tore, bei denen Tore nur zählen, wenn der Ball beim Wurf einmal aufspringt. Ligen, Tabellen, Wertungen? Nö. Ich gebe zu, über die Jugendarbeit unserer aktuell gefeierten Basketballer, habe ich mich jetzt nicht mehr dezidiert kundig gemacht. Ich lehne mich aber mal weit aus dem Fenster und vermute, dass auch dort in G- und F-Jugend nicht gleich auf zwei Körbe und im Ligensystem gespielt wird.
Heute in der RP zum Siegeszug des deutschen Bbasketballs:#
Zitat
Wie soll man denn da zu Höchstleistungen angespornt werden, wenn man nicht einmal weiß, wie's steht?
Das werden wir in ein paar Jahren sehen.
Die Weltmeister haben ja noch die leistungsfordernde Ausbildung genossen.
Die in Amerika ihren Schliff holten umso mehr.
https://www.instagram.com/reel…/?igshid=ODhhZWM5NmIwOQ==
Immer wieder nett solche nahen Einblicke in den Nachwuchsleistungsfussball.
Heute war ein Bericht in der Lokalzeit über den großen Andrang von Kindern, die in Düsseldorfer Vereinen Fußball spielen wollen. Die Vereine haben alle lange Wartelisten und haben Schwierigkeiten, die große Nachfrage zu bedienen. Als jemand ohne Kinder war mir das gar nicht so bewusst.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es, die Nachfrage ginge zurück und die Kinder würden sich mehr für andere Sportarten wie Basketball oder ähnliche Trendsportarten interessieren. Von daher finde ich das erstmal eine gute Nachricht, auch wenn das für den ein oder anderen Betroffenen natürlich schade ist, eventuell lange auf einen Platz warten zu müssen.