Fußballerische "Begleiterscheinungen"

  • Kalli95 leider alle 3 bereits tot. Budde war schon ne Hausnummer, der Brand leider meistens im Knast, aber wenn er mal draußen war, hat er gut zugelangt. Der ist damals alleine in den Block von den Rangers Fans rein mit nem Gürtel ....das musste man erstmal so bringen. Leider hat er aber auch oft den eigenen Fans auf den Kopf gehauen...

    Hört sich für Otto-Normal-Bürger nach nem netten Grüppchen an, die man gern mal zum Grillen einlädt:)

    Die haben wahrscheinlich das Fleisch so richtig platt geklopft.

  • Woran liegts?

    Keine Ahnung. Hab mit der Szene eigentlich auch nix zu tun. Aber ein Kollege sagte mir das mal. Da geht halt nicht mehr viel. Fast 10 Jahre her. Bestimmt nicht besser geworden. Auch egal.

    Die Sitzen heute mit Rotwein und Pasta im Lehnstuhl und schwadronieren über die alten Zeiten:beer::D

    Der Unterschied zwischen Leben und Existieren liegt im Gebrauch der Freizeit - youtube.com/qNM6IuA87eM

  • Die Sitzen heute mit Rotwein und Pasta im Lehnstuhl und schwadronieren über die alten Zeiten


    Sehr viele spielen inzwischen Harfe und sind längst vom Hof geritten.

    So ein Leben ist Raubbau pur und du siehst ja viele von den alten Recken, die gebeutelt und gezeichnet von den Schlachten der 70/80 Jahre sind...

  • Kalli95 leider alle 3 bereits tot. Budde war schon ne Hausnummer, der Brand leider meistens im Knast, aber wenn er mal draußen war, hat er gut zugelangt. Der ist damals alleine in den Block von den Rangers Fans rein mit nem Gürtel ....das musste man erstmal so bringen. Leider hat er aber auch oft den eigenen Fans auf den Kopf gehauen...

    Der Brand hat meinen kleinen Bruder, damals noch ca 13/14 Jahre alt, angestiftet, die gegnerischen Fans anzumachen, damit er ihn "retten" konnte und hat das danach lautstark durch den 36er gebrüllt.

    Das Hirn ist keine Seife. Es wird nicht weniger, wenn man es benutzt.

    Eines Camper größter Fluch, schlechtes Wetter und Besuch.

    Corona-Krise: Millionen werden Pleite gehen, eine Handvoll macht sich die Taschen voll.

  • Kalli95 leider alle 3 bereits tot. Budde war schon ne Hausnummer, der Brand leider meistens im Knast, aber wenn er mal draußen war, hat er gut zugelangt. Der ist damals alleine in den Block von den Rangers Fans rein mit nem Gürtel ....das musste man erstmal so bringen. Leider hat er aber auch oft den eigenen Fans auf den Kopf gehauen...

    Der Brand hat meinen kleinen Bruder, damals noch ca 13/14 Jahre alt, angestiftet, die gegnerischen Fans anzumachen, damit er ihn "retten" konnte und hat das danach lautstark durch den 36er gebrüllt.

    Seid mal alle froh, das ihr nicht Kallas älteren Bruder Hermann gekannt habt. Gegen den war Kalla ein Waisenknabe!

    Die Deutschen haben ihr Schiksal selbst gewählt, jetzt wird ihnen eben das Hälschen durchgeschnitten.

  • Wo ich schon mal beim Nürnberg - Spiel war (im Kaan Ayhan - Thema), fällt mir gerade wieder der genial-nette Frankfurt Althool ein, der uns bei der Rückfahrt nach diesem Meisterschafts- / Aufstiegsspiel in seiner Tankstelle abseits der A3 fröhlich empfangen hat.


    "Endlich wieder nach Düsseldorf, endlich wieder in die Altstadt. Fortuna wäre doch total beliebt und respektiert, weil es da doch immer so schön und fair gescheppert hätte.

    Alles korrekte Jungs, da hat man noch auswärts Spass..,,,,"


    Er wünschte uns (damals natürlich auch wegen Funkel) sehr viel Erfolg und freute sich auf mindestens zwei schöne Duelle gegen unsere Fortuna.


    Bei aller meiner Abneigung gegen Gewalt und trotz mancher üblen Bilder, die ich aus den 80er / 90er noch im Kopf habe, war doch nicht alles schlecht, wie es heute manchmal dargestellt wird, um den "modernen" Fussball verteidigen zu können.


    Daher lese ich auch heute noch gerne EURE alten Geschichten hier und werde einen Teufel tun, die alte echte "Hool" - Subkultur abzulehnen oder zu verteufeln.


    Und wenn mancher, der heute mit dem Finger angewiedert auf solche Leute zeigt, ehrlich ist, würde er / sie zugeben, dass es damals eine andere Solidarität innerhalb der Fanszene gab. Es war eben auch ein anderes Gefühl.


    Das Gefühl ein Underdog und Arbeiterverein zu sein, der von allen mehr oder weniger verachtet wurde. Fortuna verlor zu Hause, Fortuna verlor auswärts UND trotzdem kam unsere bescheiden-kleiner, fanatischer Fanstamm immer wieder.


    Keinem gegnerischem Anhang gelang es, ausgerechnet hier in der "Lackschuh - Stadt" sich rustikal durchzusetzen und selbst auswärts packte man unsere mehrere Hundert eigentlich nur ungern an.


    Im Gegenteil: Es gibt genügend Bilder irgendwo in den Tiefen des Internets, die zeigen, dass besonders die hier zuvor despektierlich als "Kinder in Turnschuhen" bezeichnete Regenschirmbande die Strassen in Frankfurt unsicher macht. Selbst der gut organisierten Frankfurter Szene gelang es eben nicht, die eigene Stadt zu sichern.


    Gleiche Erlebnisse hatte ich selber mehrfach in Leverkusen und auch in Öln.


    Unsere Jungs trieben den Kölner Mob mehrfach über deren Jahnwiese. Du hörtest ein lautes "Fortuna" in der Ferne und schon rannte der ölner Fussmob in der eigenen Stadt....


    In Leverkusen war es noch deutlicher: Die dortige "Szene" hatte überhaupt nichts zu melden, wenn Fortunas Anhang 2/3 ihres lächerlichen Stadions einfach übernommen hatte. Akustisch stets mehr als nur ein Fortuna- "Heimspiel", sah man auch vor und nach dem Spiel nur rennende "Chemie-Kinder" in der eigenen "Stadt". Leider waren unsere Spielergebnisse eher suboptimal.


    Ich glaube es gibt kaum einen Verein, der damals, vor allem auswärts so LAUT und "ungemütlich-ungastlich" war, wie damals Fortuna.


    Es sind aber eben genau diese WILDEN und vollkommen asozialen Zeiten, die einen wichtigen Teil unseres "Standings" und unseres erworbenen "Respekts" nach aussen ausmachen.


    Ebenso sind es diese doch unvergesslichen Erlebnisse der damals Anwesenden (ob nun Akteur oder "nur" Zuschauer oder Zeuge) die unser gemeinsames Fortuna - Fansein ausmachen.


    Die Gänsehaut, die WIR alle hatten, wenn die "Kulisse" stimmungsmäßig - oldschool so richtig abging.


    Oder, ja ich gebe es zu, der Spass zu sehen, wenn die gegnerischen "Arschlöcher" rennend den Block verließen, wenn 10 harte Fortunen in deren Block stürmten.


    Ich vergesse nie irgendein Bundesliga - Abstiegsspiel in Bochum, bei dem damals noch Thomas Allofs mitspielte, und das wir dann natürlich verloren um abzusteigen.


    Vorher wurde von ein paar Fortunen der riesige Bochumer Block gestürmt und fast alle Heimfans in der gut gefüllten Kurve liefen, so schnell sie konnten.


    Danach dann mehrfacher Platzsturm. Während des Spiels ohrenbetäubende Anfeuerung und ein paar Leuchtraketen richtung Bochum Kurve.


    Nach dem Spiel wollten dann 2/3 über den Zaun und eine Polizeikette, die sich sogar mit Tränengas wehrte, versuchte das zu verhindern.


    Ich habe damals sehr viel Tränengas abbekommen und war erstmal ausser Gefecht gesetzt, obwohl ich eher Zuschauer der ganzen Begleitumstände war. Trotzdem für mich ein unvergessliches Erlebnis. Ebenso wie Spiele in Essen oder Aachen und "Glattpack", wo es immer wieder knallte oder auch Steine in unsere Richtung flogen.


    Ich vergesse auch nie die Durchsagen von Dieter Bierbaum, nach der verheerenden Aktion: "Helft Fortuna" bei einem Auswärtsspiel in München (gegen 1860).

    "Fortuna schämt sich für die 2 zerstörten Strassenbahnen, die geplünderten Geschäfte, etc ..."


    Richtig übel, aber bezeichnent das Verhalten im 36, 37 etc... Jede von Bierbaum genannte "Aktion" wurde von einem lautstarken "Hey ....." begleiten. Danach ein "Hier regiert die Fortuna". Das war keine Minderheit, NEIN, dass waren fast alle, die auch sonst anfeuerten !!!! Heute unvorstellbar !


    Unsere Clique bezeichnete danach diese "Aktion" um in "Helft Fortuna plündern".


    Ich glaube, das sind Erlebnisse, wie sie all diese Klatschpappen - Zuschauer von heute, die sich über jedes Pyro oder jeden Papierschnipsel und jedes "Anti-Plakat" aufregen und selber gar nicht merken, wie schal und emotionslos - leer ihr trauriges vermeintliches "Fussballfan" - Dasein heute manchmal ist, gar nicht vorstellen können.


    Sie haben es halt nie erlebt, "ihren" Verein bedingungslos - emotional odr sogar, wenn notwendig rustikal zu unterstützen.


    Und daher stimmt der Satz:

    WIR wollen NIEMALS mit euch und eurem "Erfolg" tauschen. Denn wir wollen NIEMALS so werden wie IHR !

    IHR seid nicht wie WIR, ihr KÖNNT uns gar nicht verstehen !

    Geburtsort: Düsseldorf Exil: Rheinberg, in der Nähe der gemeinen Streifen-Esel.:asskick:

    FOR - TU - NA !!!! --,)s

    Keep football out of politics

    but never keep politics out of football.





    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Rheinberg - Fortune ()

  • Toller Beitrag! Hätte ich gern miterlebt, bin aber erst 96 "dazugestoßen". Aber auch die Über die Dörfer Touren mit Wuppertal, Essen etc. waren vom "Asi Grad" mit heute nicht zu vergleichen. Spaß gemacht hat es trotzdem!!

  • Ich habe die Zeiten auch miterlebt und möchte sie nicht missen.

    Mir scheint aber, dass sie immer wilder werden, je länger sie zurückliegen.....

  • Das ist wie mit den geangelten Fischen. Die werden mit den Jahren auch immer größer.

    Meistens war ausser ein bisschen Gerenne doch nicht viel.

    Fische sind die einzigen Tiere, die nach ihrem Tod noch wachsen!

  • Das wir uns bitte nicht missverstehen. Was ich niemals akzeptieren kann sind sinnlos gewalttätige Aktionen gegen jeden Normalo oder gegenüber Schwächeren, wie es heute oft passiert. Das ist absolut NO GO. Das ist widerlich und dadrüber sollte KEINER der Verursacher stolz sein.


    Auch ich habe damals in den 80ern in LEV eine Szene im Linienbus erlebt, die widerwärtig war. 3 absolut aggressive Hauer von uns, schlugen einen zugestiegenen Leverkuserner Normalo fast krankenhausreif - blutig, weil er eben in den falschen Bus eingestiegen ist. Das war feige und widerwärtig.

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  • Das passt doch fast Alles viel besser in den OldsHOOL Thread, wäre dankbar für Verschiebung

    "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."
    "Bitte, Pfefferspray ist immer noch milder als der Schlagstock! Es tut kurz weh, die Augen tränen, das wars. "
    Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren!
    Wahnsinnige explodieren nicht wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden, ganz egal wie wahnsinnig sie sind.

  • Das passt doch fast Alles viel besser in den OldsHOOL Thread, wäre dankbar für Verschiebung

    Stimmt, aber mein Anlass war die merkwürdige Aufregung über die hessische Oldschool - Aktion.

    Unter Corona - Gefahr verständlich, nicht aber unter "Oldschool - Gesichtspunkten".


    Meine Devise: Leben und leben lassen, solange kein Unbeteiligter in Gefahr gebracht wird. Aber wir haben das ja schon diskutiert. Ich hatte hier halt nur mal an "unsere eigene wilde Zeit" erinnert um einigen "Erbosten" den Spiegel vorzuhalten.

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  • Es scheint also, dass Strafen durchaus abschreckende Wirkung haben.

    was man an der Entwicklung des globalen Drogenmarktes sehr gut erkennen kann......nicht!

    Auch stimmt es ja nicht, dass junge Männer heutzutage weniger Gewalt untereinander ausüben, der Fußball ist nur nicht mehr das hauptsächlich gewählte Umfeld für ‚glorreiche Schlachten‘.

    Zudem ist gerade unsere Szene (Ultra/Hool) durch die internen Auseinandersetzungen irgendwo ab 2012 doch arg gebeutelt worden denke ich.

  • Ich denke man kann solche Dinge mit 2 Augen betrachten.

    Guckt man bspw Narcos kommt Escobar natürlich auch teilweise cool rüber, was er rational betrachtet natürlich null war.


    Die hier genannten Protagonisten waren rational gesehen wahrscheinlich eher leicht dümmliche, häufig angetrunkene Schläger und Straftäter. Rational gesehen ist da nix wirklich tolles hinter.

    Sinnbildlich sind das dann aber ‚Leitfiguren‘ die für eine Zeit steht, die dann viele von uns nicht missen wollen.

    Wie hier geschildert ist der weitaus überwiegende Teil von uns auch in den 80igern und 90igern ohne Buddes und Brandts Schutz immer heile von jedem Derby zurückgekommen, aber zum Highlighten wie wild, gefährlich und aufregend der Fußball damals war erzählt man dann die Geschichten von den Jungs, die wie gesagt sicherlich nicht die glorreichsten Menschen im Normalleben waren, und glorifiziert das alles ein wenig.

    Also, alles nicht so bierernst nehmen, natürlich ist es nix wirklich tolles ‚ne Tankstelle zu plündern und auseinander zu nehmen‘.

  • Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war das Spiel in Bochum kurz nach der Wende. Die Bochumer waren so witzig und hatten sich einen Stadionsprecher aus Leipzig (?) geholt, der die Stimmung anfachen sollte. Der stand dann da am Mittelkreis und wollte hören welche Kurve lauter ist. Als Die Gästekurve gefragt war, gab es den ersten Platzsturm!


    Beim besagten Spiel in Erfurth hatten wir auch in einem Wohngebiet geparkt. Vor und hinter uns Fahrzeuge mit D-Kennzeichen oder Fortuna-Utensilien beschädigt, ich mit OH-Kennzeichen bin verschont geblieben. Seit dem habe ich nichts mehr am Auto, was auf Fortuna hindeuten würde.


    Grüsse von der Ostsee

  • Wobei man auch noch unterscheiden muss zwischen den 70ern und frühen 80ern, wo Detlef definitiv derjenige war, der die unangefochtene Nummer 1 war, auch wenn es ansonsten gerne immer wieder untereinander Zoff gab, sein Wort galt, ihn kannte man bundesweit...

    In den späteren Zeiten, zweite Hälfte 80er bis in die 90er gab es dann eine etwas andere Art und Weise, nicht nur kleidungstechnisch war es anders "organisiert", auch das Auftreten war strukturierter, manchmal hatte es schon Ähnlichkeiten zu Guerillatruppen... :)

    Fakt ist jedoch, man mag es gutheißen oder verurteilen, "damals" hatte man keine Riesenfresse und hat öffentlich die Welle gemacht, um sich dann in der Domstadt die frischgedruckten T-Shirts abnehmen zu lassen... --;;)