Fußball in Zeiten des Coronavirus

  • Was würdest Du empfehlen? Ohne Hetze. Das würde mich wirklich interessieren.

  • Ein beachtliches Detail:

    Die Fernsehgelder sind erwartungsgemäß zurückzuzahlen, wenn die Saison doch abgebrochen wird.

    Wie genau will die DFL GmbH das denn machen, wenn sie die Gelder ausgekehrt hat, etwa an so honorige Schuldner wie Schalke?

    Da werden sich die Fernsehsender ja wohl mit dem Insolvenzverwalter der DFL GmbH auseinandersetzen dürfen, der sich seinerseits an den Insolvenzverwalter des DFL e.V. wenden wird.

  • vielleicht fragen die teams ja doch nochmal nett ihre Spieler, ob sie nicht doch bereit wären auf ein wenig mehr zu verzichten, wenn es nicht möglich ist, die Spiele doch gegen jedes rationale Verständnis übers Knie zu brechen.

    "Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach!"

    "Don't cry because it's over, smile because it happened."

  • Ernsthaft, mein Wunschszenario und ich weiß es ist unrealistisch und Old-School-Fußball-romantisch:


    Alle Clubs einigen sich darauf, den Herren Fußballern nunmehr "markt- und wirtschaftsübliche Gehälter" zu bezahlen - ein Neuer zB bekommt statt seiner geforderten 20 Mio Euro im Jahr "nur" noch10% davon, also 200.000 Euro, wenn er gut wirtschaftet wird er auch damit seine Familie ernähren können! --;)ir


    Um zu verhindern, dass sich alle Leipziger und Wolfsburger Sponsoring-Vereine dann die Spitzenspieler greifen und alles wieder hochpokern, führt man wie in der NFL ein maximales Gehaltsbudget ein - jeder Verein darf nur x Mio an Gehältern zahlen, dann zeigt sich wer wirklich gut scouted, wer auf die Jugend setzt, eigene Talente hochzieht etc.


    Meistertitel werden dann nicht mehr gekauft, sondern erspielt.


    Und ja, ich weiß: weder rechtlich noch wirtschaftlich noch irgendwie realistisch...aber es wär halt so schön die Krise zum Erden des verkorksten Systems zu nutzen...

  • Ich habe da ein Gedankendilemma.


    Angenommen, die Salary Cap kommt, was ist dann mit der bisherigen Megakohle des Pay-TV und anderer Rechte? Soll der Fußball dann für die billiger werden? Oder die Investoren Gewinne abgreifen? Liverpool hat 2018/19 einen Gewinn von 42 Million Pfund gemacht, trotz Rekordausgaben von 223 Millionen Pfund. Die Fenway Group von Milliardär John Henry hat den FC 2010 für 300 Millionen Pfund gekauft. Nette Rendite neben der Wertsteigerung auf geschätzte 1,5 Milliarden Pfund (vor Corona).


    Das "Problem" ist doch, dass trotz Unsummen an Einnahmen die Anzahl der (vorsicht Ironie) Werktätigen so überschaubar ist.


    Also: wohin mit der Kohle?

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Die Gewinne an die Eigentümer abführen!

    Bei uns an den e.V. der damit den Breitensport und die Jugend fördert und den Verein auf eine sehr gesunde Basis stellt. Trikotpreise um die Hälfte reduzieren. Ticketpreise reduzieren. Es gibt viele Möglichkeiten Gewinne sinnvoll einzusetzen.

  • Ernsthaft, mein Wunschszenario und ich weiß es ist unrealistisch und Old-School-Fußball-romantisch:


    Alle Clubs einigen sich darauf, den Herren Fußballern nunmehr "markt- und wirtschaftsübliche Gehälter" zu bezahlen - ein Neuer zB bekommt statt seiner geforderten 20 Mio Euro im Jahr "nur" noch10% davon, also 200.000 Euro, wenn er gut wirtschaftet wird er auch damit seine Familie ernähren können! --;)ir

    10% von 20 Mio. sind aber 2 Mio.! Und das zeigt, wie pervers das Gehaltsgefüge geworden ist.

  • Damit lockst Du aber noch mehr Investoren an.

    Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau, Mit allen seinen Geschwüren.

    Heinrich Heine. Deutschland, ein Wintermärchen, 1844

  • Ich denke mal, falls es Geisterspielegeben sollte, werde ich evtl. dem ersten eine Chance geben. Wird sich dann höchstwahrscheinlich nicht richtig anfühlen (den Vergleich mit der aufblasbaren Puppe hatte ich ja schon), aber einen Versuch gestatte ich mir.

    Ach ja, falls überlesen, wie hälts du denn das lattenknaller ?

  • Mein Sky-Abo läuft noch ein bisschen. Das erste Fortuna Geisterspiel werde ich also mit dem Anpfiff anschauen. Aber ob ich das ganze Spiel schaue oder danach überhaupt noch Geisterspiele konsumiere, kann ich derzeit nicht sagen. Mir fehlt jede Vorstellung dazu, wie das 'rüberkommt. Wenn ich darüber nachdenke, dann eher negativ. Auf der anderen Seite eben unsere Fortuna.


    Nee, kann ich derzeit echt nicht sagen, wie ich dann reagiere. Ich bin aber immer noch skeptisch, ob es demnächst tatsächlich Spiele geben wird.

  • Auch wenn es so weit käme und man würde diese Geisterspiele starten, bin ich sicher, dass nach 2-3 Spieltagen das interesse in den Keller geht. Jeder schnallt, dass es sich um eine synthetische Veranstaltung handelt, die nur einem Zweck dient.. und zwar irgendwie an die Skygelder ran zu kommen.

    Null Emotion, Stille auf dem Platz und man hört die Trainerrufe.


    Wahrscheinlich baut man bei Sky jetzt schon künstliche Überblendtöne, um das zu kompensieren. Da ich Fussball grrundsätzlich nie alleine anschaue, entfällt auch das. Maximal der Liveticker darf hier quäken.... mehr nicht.


    Wie umschreibt es so schön der Weser Kurier. Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Zitat

    Wie groß der Schaden für die Bundesliga am Ende sein wird, ist nicht nur eine wirtschaftliche Sache und hängt gewiss nicht nur von den Geisterspielen ab. Sondern auch davon, wie viele Menschen sich angewidert abwenden werden von einer Branche, die sich in einem Rekordtempo als selbstverliebt, verschwenderisch, unanständig und abgehoben entlarvt – ohne das zu merken. Mit welcher Wucht solch ein Liebesentzug auch den Fußball treffen kann, hat die nicht weniger abgehobene Nationalmannschaft bereits nachhaltig erfahren müssen.


  • Schöne Grüße in den Elfenbeinturm, Herr Seifert.:facepalm:

    Wenn du das nicht weißt, kann man dir wohl sehr schwer helfen.

    Dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Nach meinem Informationsstand ist z.B. in Berlin bis zum 31. Oktober kein Grossevent auch solche sportlicher Art mit Zuschauern erlaubt. Das betrifft und trifft vor allem Hallensportarten wie Eishockey oder Handball sehr hart. Aber auch Hertha und Union sollten jetzt schon mal angestrengt über Geisterspiele über das ganze Jahr nachdenken.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.