H€rtha B$C

  • das Stadion hat selbstverständlich eine bedeutende NS-Vorgeschichte.

    Schon richtig ohne Frage. Aber ein Stadion an sich hat ja keine Seele oder irgendwas an sich was man diesem vorwerfen könnte. Es trägt keine Schuld. Und das Olympiastadion ist nun mal da und es wäre sicherlich ein Wahnsinn, das mehrmals modernisierte Ding aufgrund seiner Vergangenheit abzureißen und nicht mehr zu nutzen. Dabei versteht es sich von selbst, dass es auch seine Eigenschaft als Mahnmal niemals verleugnen darf. Vielleicht ist sogar gerade das noch ein relevanter Faktor seiner Daseinsberechtigung.

  • Schon richtig ohne Frage. Aber ein Stadion an sich hat ja keine Seele oder irgendwas an sich was man diesem vorwerfen könnte.

    Das Stadion mit Maifeldt hat schon eine Seele, der Glockenturm und die Langemarckhalle sprechen Bände, Hans von Tschammer und des Osten ist im Frühjahr 43 dort beigesetzt worden, in wie weit seine Urne mit verloren/beschädigt wurde weiß ich nicht. Den Glockenturm und die Langemarckhalle durfte von Werner March der Achiteckt des Stadion und später der Langemarckhalle in den 60 wieder aufbauen, nun gibt es wieder den Führerstand mit Blick aufs Maifeld, alles wie es war beim NS-Opferkult.
    In den Bauten ist mehr Seele als man sich wünschen kann und zwar eine hässliche braune deutsche Seele.

  • Mal eine Episode aus meinem Studium.


    Das war 1989-1995 in Kaiserslautern, Städtebau. Korrektur-Termin bei meinem Prof Albert Speer jr. Normalerweise angesetzt auf 30 min. Doch dann kamen wir in ein längeres Gespräch. Es ging da um Städtebaugeschichte, Geschichte allgemein dann auch um seinen Vater Albert Speer. Der "Junior" war dabei sehr hart mit seinem Vater ins Gericht gegangen. So viele Dinge, die Verbrechen in die Sein Vater verwickelt und die er begangen hatte (Stichwort Zwangsarbeiter!). Auf der anderen Seite war er für ihn aber auch der liebevolle Vater und der Architekt.


    Albert Speer junior, ein Verfechter moderner Architektur und Stadtplanung, meinte, heute würde man natürlich nicht mehr so bauen. Aber dennoch habe er großen Respekt vor einigen Bauten, wie z.B. der neuen Reichskanzlei, die natürlich sehr protzig daherkam, aber rein funktional ein Meisterwerk sei.


    Was ich für mich aus dem Gespräch mitgenommen habe: Eine differenzierte Betrachtungsweise in allen Dingen ist immer wichtig, insbesondere wenn es um vergangene Zeiten, Personen usw geht. Im Gegensatz zu der TV Serie "Böse Bauten" (die ich ziemlich schlecht finde) glaube ich eben nicht, dass es "Böse Bauten" gibt, nur Menschen mit bösen Absichten. Architektonisch finde ich das Olympiastadion ein schönes Stadion und m.E. war und ist es auch immer noch zweckmäßig. Auch wenn das Rheinstadion nach dem Umbau von 1970-1972 für mich schöner war. Ist natürlich Geschmachsache.


    Albert Speer jr. ist leider vor ein paar Jahren gestorben, ich habe ihn damals sehr bewundert und verehrt. RIP.

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Friedie ()

  • .....

    bisschen sehr out of context und hat wenig mit dem Olympiastadion zu tun, das in der Form einfach sinnlos ist und weniger mit der damaligen Architektur zu tun hat.

    Ein Olympiastadion braucht kein Sau.

    In München wird das Ding auch fast nur noch für Konzerte genutzt, das war nicht der ursprüngliche Zweck-

    ich kann sowieso nicht verstehen, weshalb man sich ein Konzert in einem Stadion ansieht.


    Trotzdem war dein Beitrag interessant zu lesen.

  • Selbst Berliner Politiker wissen nicht wo Platz dafür wäre.:-w

  • Was für ein grauenhaftes Gefasel. Totengräber der Fussballkultur. Wer sich von diesen Leuten abhängig macht wird über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden.

    Nun ja, der Investor ist genauso abhängig vom Verein bzw. dessen sportlich-wirtschaftlichem Erfolg.

    666-Partners haben bisher etwa 250 Mios da rein gebuttert, die die (mit Rendite!) irgendwann zurück haben wollen.

    Wobei ich allerdings nicht glaube, dass dies jemals passieren wird.

    Trotzdem müssen die den Erfolg des Clubs im Auge haben und auch so handeln.

  • Was für ein grauenhaftes Gefasel. Totengräber der Fussballkultur. Wer sich von diesen Leuten abhängig macht wird über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden.

    Nun ja, der Investor ist genauso abhängig vom Verein bzw. dessen sportlich-wirtschaftlichem Erfolg.

    666-Partners haben bisher etwa 250 Mios da rein gebuttert, die die (mit Rendite!) irgendwann zurück haben wollen.

    Wobei ich allerdings nicht glaube, dass dies jemals passieren wird.

    Trotzdem müssen die den Erfolg des Clubs im Auge haben und auch so handeln.

    Und genau deshalb stelle ich mir vor, das so Firmen "andere" Möglichkeiten kennen um am Ende Verluste noch zu Geld zu machen.
    Abschreibungen und was es da nicht alles gibt.

    Lieber stehend sterben als kriechend zu leben.