Die Spiele der 3. Liga

  • Also zumindest laut der kicker-Meldung haben sowohl der Spieler als auch der Schiri-Assistent auch "Affenlaute" vernommen, also nicht nur "Du Affe". Oder ist das mittlerweile überholt?

    Hier die Kicker-Meldung


    Ich habe eben bei Zeigler zum ersten Mal davon gehört.


    Wenn Spieler und Linienrichter identisches berichten, neige ich schon dazu, davon auszugehen, dass nicht nur "Du Affe" gerufen wurde.


    Wenn man den Spieler gesehen hat, dann war zumindest klar, dass der dieses Spiel nicht hätte fortsetzen können. Ob er jetzt wirklich sensibler ist als die tollen alten Recken der 70er oder ob es nicht klüger ist, seine Wut und Angegriffenheit sofort zeigen, soll jeder für sich selbst entscheiden.


    Aber Respekt an die anderen Duisburger Fans und an den offensichtlich extrem angefressenen Pressesprecher.

  • Weiter Unklarheit:


    Zitat

    Aber was genau hatte der Zuschauer von sich gegeben? Zunächst hieß es, der Fan habe Aaron Opoku mit Affenlauten provoziert.

    Nun teilt die Polizei jedoch mit, was Zeugen den Beamten geschildert haben. Demnach habe der Fan zu Aaron Opoku gesagt: „Du Affe kannst eh keine Ecken schießen!“

    Wie die Polizei Duisburg außerdem bekanntgab, handele es sich bei dem Fan um einen bislang polizeilich unbekannten 55-Jährigen. Die Beamten stellten umgehend eine Strafanzeige und informierten den Staatsschutz. Nun ermittelt die Polizei gegen den Fan. (dhe)

    https://www.derwesten.de/staed…-abbruch-id234132031.html

    Brothers, Sisters

    One Day we will be free.

    From Fighting, Violence, People Crying in the Streets.


  • Ich an deiner Stelle würde mich mit so Urteilen wie "peinlich" zurückhalten. Ich gehe mal davon aus, dass du keine schwarze Hautfarbe hast bzw. jemals wirklich nachempfinden kannst, wie sich sowas genau anfühlt, von daher ist das schon ziemlich anmaßend darüber urteilen zu wollen, wie man auf so eine Diskriminierung angemessen zu reagieren hat. Hat du dir mal im TV den Gesichtsausdruck des betroffenen Spielers angesehen?! Das sprach schon für sich.

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  • Der DFB wird gegen den MSV werten und dieses Verhalten als ein Zeichen setzen.

    Was hat denn der Verein MSV Duisburg hier falsch gemacht?

    Fortuna Düsseldorf war schon Pokalsieger als Dietmar Hopp noch mit Lochkarten arbeitete, Deutscher Meister bevor die Stadt Wolfsburg überhaupt gegründet wurde und stellte bereits einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft bevor der Chemiekonzern Bayer überhaupt realisiert hatte, dass es in Leverkusen auch außerhalb des Werkgeländes menschliches Leben gibt.

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  • Angeblich - so eine „Zeugenaussage“ im MSV Forum - ging der Spruch „… du Affe …“ gegen den Osnabrücker Florian Kleinhansl, der eine Ecke schießen wollte.

    Ob das jetzt ein Versuch im Nachhinein ist, die Situation ‚zu retten‘ oder eben doch ein großes Missverständnis, ob es ‚Affenlaute‘ gab, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Nur vielleicht sollte man den Ball insgesamt hier etwas flacher spielen, bis das Ganze weiter untersucht und vielleicht geklärt worden ist.

  • ob es ‚Affenlaute‘ gab, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Im MoMa hat sich der Schiedsrichter geäußert und gesagt, dass auch sein Assistent die Affenlaute gehört hat. Dieser stand am Ort des Geschehens, wo der beleidigte Spieler eine Ecke ausführen wollte.

    Das bringt es dann doch wieder in die benannte ‚Ecke‘ …

  • Wenn sich so Spielabbrüche provozieren lassen, habe ich da auch ein ungutes Gefühl. Womöglich führt das dann noch dazu, dass Idioten, die einen Abbruch wünschen, diesen auch noch herbeiprovozieren, den Sport in ihrem Sinne politisieren, aufgewertet werden.

    Eine gewagte Strategie bei drohenden Strafzahlungen die man dann voraussichtlich bis ans Ende seines Lebens an der Backe hat, Der Abbruch hier war absolut richtig und ein wichtiges Zeichen an die Rassisten da draußen.

  • Wo zieht man die Grenze? Wenn es Geldstrafen wegen Bengalos hagelt, wo niemand persönlich angegriffen oder beleidigt wird, wie geht man dann mit Rassismus um? Man muss dort mit aller Härte eingreifen. Es muss klare Konsequenzen geben. Ich will keine Rassisten im Stadion. Weder bei Fortuna, noch beim MSV oder sonstwo.

    Meinetwegen kann man mit aller Härte eingreifen. Aber doch nicht den ganzen Verein, wenn dieser mit Spielern und fans hilft den Arsch ausfindig zu machen, ihm kollektiv lautstark eine Absage erteilt.

    Dass Osnabrück deshalb nicht weiter zu spielen vermag, nun, als jemand, der in den 70ern (a)sozialiert wurde, wundert man sich schon ein wenig und fragt sich, wo das noch hinführen soll...

    Ich würde auch nicht weiter spielen wollen nach so einem Ereignis der besonders üblen Art. Wer weiß, was da noch für andere Arschlöcher umtriebig sind. Die Fan Szene in vielen Stadien muss sich selber reinigen. Und einige davon sind gar nich in der Lage das zu machen oder wollen es sogar nicht.

    Ich mag Amateure. Denn sie tun es aus Liebe.

  • Mir ist schon klar, dass man die Diskussion nur verlieren kann, wenn man den hehren Pfad der Moral und meinetwegen auch des zivilisierten Umgangs miteinander verlässt. Abgesehen von absolut abzulehnenden rassistischen Äußerungen, befürchte ich allerdings eine Entwicklung, die alle Unmutsbekundingen und gegnerische Verunglimpfungen ebenfalls unterbindet.

    Es könnte ja jeder Spieler jeder Verein psychisch beeinträchtigt werden, wenn man ihn z. B. auspfeift oder irgendwie bekundet, diesen scheiße zu finden.


    Es ist ja immer noch dieses archaische Wir gegen die Anderen-Ding ("Kämpft den Gegner nieder!- Holt den Sieg für uns!"), das im Stadion ausgelebt wird, und nicht die große Fußballshow, die beste Unterhaltung und Fußballkunst zu bieten hat.

  • Nach allem, was man so liest, scheint es ja zumindest widersprüchliche Aussagen zu dem Vorfall zu geben. Wenn es wirklich so war, dass ein Duisburger Normalo-Fan einen gegnerischen (hellhäutigen) Spieler einfach nur blöde bepöbelt hat, muss man sowohl den Spielabbruch, als auch das gesamte Medienecho, bestürzte Statements von Politikern, Ermittlung durch den Staatsschutz, etc. als zumindest mal etwas vorschnell, wenn nicht gar völlig überzogen bezeichnen.


    Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt, denn das Bepöbeln gegnerischer Spieler gehört bisher doch eher zum Standardprogramm eines jeden Fußballspiels. Und ein Begriff wie "du Affe" kann natürlich rassistisch gemeint sein, ist aber auch eine ganz normale "Alltagsbeleidigung" im allgemeinen Volksmund.

  • Wenn es wirklich so war, dass ein Duisburger Normalo-Fan einen gegnerischen (hellhäutigen) Spieler einfach nur blöde bepöbelt hat, muss man sowohl den Spielabbruch, als auch das gesamte Medienecho, bestürzte Statements von Politikern, Ermittlung durch den Staatsschutz, etc. als zumindest mal etwas vorschnell, wenn nicht gar völlig überzogen bezeichnen.

    Wenn man herausfinden will, was vorgefallen ist, halte ich die Einleitung von Ermittlungen für ein durchaus geeignetes Mittel.

    Wie dumm kann man eigentlich sein?


    - Ja!

  • snip


    Und ein Begriff wie "du Affe" kann natürlich rassistisch gemeint sein, ist aber auch eine ganz normale "Alltagsbeleidigung" im allgemeinen Volksmund.

    Aber wenn bald allgemeingültig als fiese Beleidigung anerkannt, dann müssten wir auch den "Formel Eins-Film" neu schneiden.


    Keinen fussbreit für die widerlichen Nazis, aber das Thema in Duisburg finde ich aufbearbeitungswürdig. Wurde da wirklich bewusst beleidigt?


    Edit: Mich hatte ein DPD-Fahrer bei uns im Wendehammer beim Rückwärtsfahren fast in die Hecke gedrückt, während ich diese mit der Brumm geschnitten hatte.

    Folge: Poltern an der Hecktür und ein "Ey du Affe, bist Du bescheuert??!"


    Und ganz ehrlich, ich hab nicht drüber nachgedacht, welcher Knabe oder Mädel hinterm Steuer sass.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Dramy ()

  • Dem Olli Kahn haben sie mehr als einmal neben Affenlauten auch noch Bananen zugeworfen.

    Dass der daran nicht mental zerbrochen ist wie die Mannschaft aus Osnabrück, die sich nicht mehr in der Lage sah, das Spiel fortzusetzen, grenzt an ein Wunder.


    Natürlich sind rassistische Beleidigungen nicht zu tolerieren, aber bitte mal die Kirche im Dorf lassen. Beim Fußball wird nun mal und das auch in Zukunft, gepöbelt,

    Wem das zu heftig ist, der sollte besser Golfen gehen.


    Presse, Funk und Fernsehen machen daraus ein Theater, als sei ein grauenhaftes Verbrechen mit unendlichen Leid geschehen und die ganze Rechtsstaatlichkeit fällt über den "Täter" her, der im Eifer des Spiels nicht nachgedacht hatte, was er da von sich gab. Aber zumindest gestorben ist daran niemand.


    Wenn unsere Gesellschaft weiterhin so mimosenhaft reagiert, werden demnächst Schulkinder nicht mehr am Unterricht teilnehmen können, wenn sie in der Pause gehänselt werden.


    Der Täter gehört bestraft, keine Frage, aber dass so ein Kinkerlitzchen in den Nachrichtensendungen solch eine Beachtung findet, ist schon übertrieben. Immerhin gab es (noch) keinen Brennpunkt.

    Die Liebe zu einem Partner kann erlöschen, zum Verein ist sie unsterblich. 346800237.gif